Final Fantasy XV, ein Nudelsuppen-Werbespot der sich als Videopsiel-Cosplayer versucht, erhielt in dieser Woche sein erstes DLC-Pack. Die gute (oder schlechte) Nachricht ist, dass Sie sich diese neuen Inhalte getrost sparen können. Das Gebotene ist kurz, geradlinig und – sofern Sie nicht zu den großen Gladio-Fans zählen – wirklich langweilig.
Episode Gladiolus, seit gestern für $5 erhältlich, beginnt damit, dass die Final Fantasy XV Gang die Frage stellt, die wir alle stellen wollten, seit wir Squares aktuelles Rollenspiel durchgespielt haben: Warum hat Gladio zwei Narben im Gesicht statt bloß einer? Dann wird eine Rückblende gezeigt, in der Noctis’ bulliger Bodyguard zu sehen ist, vermutlich während der Zeit, die er während Kapitel 6 unerklärlicherweise fern der Gruppe verbrachte. Episode Gladiolus erklärt nicht, warum Gladio in einem großen Raumanzug zurückkehrte, doch das neue DLC Pack erzählt uns wenigstens, was er so trieb, während Noctis und die anderen mit Arcanea rumhingen.
Wie sich herausstellt, nahm Gladio mehrere Prüfungen auf sich (wie man das nun einmal macht), um gegen Gilgamesh zu kämpfen, einen Charakter, der in Final Fantasy immer wieder einmal auftaucht und normalerweise vor allem für Scherze gut ist, aber in FFXV ausnahmsweise extrem ernst und gefährlich ist. Um sich auf diesen Kampf vorzubereiten, trifft sich Gladio mit Cor, einem mehr als fähigen und starken Krieger, der nach den ersten acht Kapiteln von Final Fantasy XV ohne großes Aufsehen verschwindet, und die beiden steigen in Gilgameshs Unterschlupf hinab, damit Gladio beweisen kann, dass er würdig ist, Noctis´ Schild zu sein.
Die nächste Stunde besteht darin, in gerader Linie durch eine Serie von Tunnels und Gängen zu gehen und unterwegs gegen verschiedene Monster zu kämpfen. Als Gladio zu spielen ist völlig anders als das Spielen als Noctis, vor allem dann, wenn Sie wie ich Noctis´Greatsword (Großschwert) sofort zur Seite legten, da es zu schwer und unhandlich wirkte. Wenn Sie als Gladio spielen, können Sie nicht zu Dolchen oder einem kurzen Schwert wechseln. Sie sind dazu verdammt, den schlechtesten Waffentyp im Spiel zu verwenden. Außerdem können Sie nicht „warpen“, was schade ist, da dieser Move die Kämpfe in Final Fantasy XV erst so gut wirken ließ.
Was kann Gladio tun? Er kann A) Standardattacken einsetzen, um eine Fähigkeitenleiste (ability bar) aufzufüllen, die ihm ermöglicht, Feinde mit Techniken wie Tempest und Maelstrom zu töten; B) Attacken mit einem Schild abblocken; und C) Steinsäulen vom Boden aufheben und mit diesen Feinde schlagen, was so unterhaltsam ist, wie es sich anhört. Sie müssen bei den Kämpfen nicht allzu sehr aufpassen, bis Sie den letzten Boss erreichen (Spoiler: Es ist Gilgamesh), der überraschend stark ist und nur besiegt werden kann, indem man seine Attacken fleißig abblockt.
Wenn Sie Final Fantasy XV gespielt haben, werden Sie von Episode Gladiolus wahrlich nicht schockiert sein, denn diese neuen Inhalte warten mit vielen derselben Merkmale auf wie das Hauptspiel: wunderschöne Szenerie, zum Teil großartige neue Musik und immer wieder starkes Abfallen der Framerate (während eines Kampfes gegen einen Miniboss schleppte sich die Framerate so langsam dahin, dass ich dachte, das Spiel wäre eingefroren). Episode Gladiolus fügt überhaupt nichts Neues zum Spiel hinzu, und das sage ich als jemand, dem Final Fantasy XV wirklich gut gefällt. Die neuen Inhalte bieten keine Charakterentwicklung und ermöglichen dem Spieler keine interessanten Entscheidungen, aber das Ärgerlichste ist, dass sie nicht sonderlich unterhaltsam sind.
Etwas Neues fügt dieses DLC Pack doch zum Spiel hinzu: Wenn Sie Episode Gladiolus erfolgreich durchspielen, schalten Sie dieses Kostüm für den Rest von Final Fantasy XV frei:
via NeoGAF
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