Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Ich ärgere mich noch immer über F.E.A.R. 2. Das erste F.E.A.R. hat die vermutlich besten Schrotflinte, die es je in einem Spiel gab. Sie ist ein Meisterstück virtueller Ballistik, ein simples schwarzes Rohr, das, wenn man damit feuert, über die Wucht eines Schlages von Mars persönlich verfügt. F.E.A.R 2 hatte nur die Aufgabe, sie so zu übernehmen, wie sie war. Stattdessen wurde sie von Monolith umgestaltet, mit dem Resultat, dass sie nur noch beschissen war. Es ist ein absoluter Skandal, und ich möchte, dass dies alle wissen.
Wenn man von dieser UNGERECHTIGKEIT absieht, ist F.E.A.R 2 ein mehr als ordentlicher Shooter, der einiges besser macht als das erste Spiel. Die Umgebungen sind abwechslungsreicher und es gibt eine größere Bandbreite von Feinden. Es wartet zudem mit einigen netten (wenn auch nicht ganz ausgereiften) Ideen auf, etwa fahrbaren Mechs und der Fähigkeit, Deckung im Kampf zu verschieben.
Aber F.E.A.R 2 zu spielen, zahlt sich vor allem aus einem Grund aus – Wade Elementary. Diesen Schauplatz sollte man unbedingt erlebt haben. Wie Sie vermutlich aufgrund des Namens schon ahnen, ist diese Mission mitten im Spiel in einer Grundschule angesiedelt, die vorgeblich gegründet wurde, um Alma Wade (das übersinnliche kleine Mädchen, das Sie in beiden Spielen verfolgt) Schreiben und Rechnen beizubringen. Doch die wahre Aufgabe dieser Schule besteht darin, die Kleine in einer sozialen Umgebung zu beobachten und ihre Fähigkeiten zu studieren.
Die Leute von Monolith scheinen verdammt gruselige Schulen zu mögen, denn auch in Condemned: Criminal Origins besucht man eine solche. Wade Elementary ist, wie auch die Schule in Condemned, der mit Abstand furchterregendste Teil von F.E.A.R 2, voller klappernder Schrankschlösser, gruseliger geisterhafter Kreaturen, die Sie jagen und verwirrender räumlicher Manipulationen, denn Alma bringt aus der Ferne Ihren Verstand durcheinander.
Da die Horrorelemente des ersten Spiels eher langweilig waren, ist Wade Elementary eine angenehme (oder vielleicht auch unangenehme) Überraschung, die F.E.A.R 2 für kurze Zeit zu etwas wirklich Großartigem macht. Der Rest des Spiels ist auch nicht schlecht, sofern Sie über die bittere Enttäuschung der Schrotflinte hinwegsehen können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen