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The Magnetic Fields: 50 Song Memoir (Albumkritik)

 

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The Magnetic Fields: 50 Song Memoir (Nonesuch)

 

 

Achtzehn Jahre nach dem epischen 69 Love Songs hat Stephin Merritt nun im Prinzip eine Autobiographie in 50 Songs geschaffen, wobei jeder Song für ein Jahr seines Lebens steht. Der Singer-Songwriter setzt dazu doppelt so viele Instrumente ein, während sein trauriger Bariton auf drollige Weise wichtige Erfahrungen dokumentiert. Da wird vom Kindheitsschmerz erzählt, hervorgerufen von der Ablehnung durch ein Haustier (“We had a cat called Dionysus … every day another crisis”), vom schrecklichen Männergeschmack seiner Mutter und seinem Verdacht (in „’92 Weird Diseases“), dass er unter dem Asperger-Syndrom leiden könnte.

 

Manche Songs zeichnen sich durch trockenen oder schwarzen Humor aus, andere sind auf boshafte Weise rachsüchtig (“When I write my memoirs, you will read them with pain … searching in vain for your name”), düster oder zutiefst bewegend. Während sich sein Leben von romantischen Desastern über Pop-Krisen (“Rock’n’roll will ruin your life and make you sad”, witzelt er) zu einer Art Ausgeglichenheit entwickelt, steigert sich die Musik von einer einsamen Ukulele zu grotesken New-Wave-Klängen und opernhaftem Synthpop, stets mit hervorragenden Melodien. Dieses Album ist ein mehr als würdiger Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Leben.

 

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