Breath of the Wild mag das schwerste Zelda seit den Tagen des NES sein, denn es bringt den Spielern bei, seine Rätsel zu lösen, indem es sie regelmäßig und gnadenlos tötet. Doch paradoxerweise ist es auch eines der besten Spiele für Leute, die nur sehr selten Videospiele spielen.
Vor ein paar Tagen bot ich meiner Freundin an, sie Breath of the Wild spielen zu lassen, nachdem ich ihr monatelang von den Zelda Spielen vorgeschwärmt hatte. Sie spielt kaum Videospiele und interessiert sich auch nicht sonderlich für sie; lediglich Mario Party 2 (das beste der Serie) und die aktuellsten kleinen Zeitvertreibe, die sie auf ihrem Smartphone hat, spielt sie. Doch sie kann sich daran erinnern, dass sie seinerzeit etliche Stunden mit Ocarina of Time verbrachte. Da Breath of the Wild eines der besten Spiele aller Zeiten ist und viel von dem verwirklicht, was Ocarina of Time erreichen wollte, dachte ich mir, dass es ihr gefallen könnte.
Ich ließ sie Breath of the Wild auf der Switch spielen – im Handheld-Modus, damit ich Persona 5 spielen konnte, das meine Freundin „dieses High-School-Spiel“ nennt und als „das Spiel, das diesen fürchterlichen CW-Melodramen, die ich so gerne streame, ähnelt“ beschreibt — und erklärte ihr schnell, wie die Steuerung funktioniert. Ich erklärte ihr, dass sie die Kleidung anlegen sollte, die sie in der ersten Höhle eingesammelt hat, dann zeigte ich ihr, dass sie fast jede Wand im Spiel erklettern sollte. Dann kam sie in die Welt hinaus und ich sagte ihr, dass sie, wenn sie etwas sieht, dorthin gehen kann, wobei ich mich wie ein wichtiger PR-Mensch auf der E3 fühlte.
Und dann entschied meine Freundin, die brillant und schön und einfach perfekt ist, dass ihre nächste Aktion im Spiel darin bestehen sollte, Link von der Klippe spazieren zu lassen, so dass er sehr frühzeitig zu Tode kam. „Hoppla“, sagte sie lachend.
Nachdem ich ihr eine Weile beim Spielen zugesehen (und ihr bei einigen videospielartigeren dingen ein bisschen geholfen) hatte, nahm ich an, dass sie vielleicht ein oder zwei Stunden spielen und dann die Lust verlieren würde, wie es der Fall gewesen war, als ich versucht hatte, sie für Final Fantasy VI zu interessieren. (Es gelingt mir fast nie, Leute für JRPGs zu begeistern.) Ich dachte, die extrem starken Feinde und die komplizierten Rätsel in Breath of the Wild würden sie bald so frustrieren, dass sie das die Konsole abschaltet und sich ein paar Folgen Gilmore Girls ansieht.
Sie werden es kaum glauben, aber meine Freundin spielte Zelda sieben Stunden am Stück durch.
Die größten Schwierigkeiten bereiteten ihr die „dual-stick controls“ — aus irgendeinem Grund haben unerfahrene Spieler immer enorme Probleme damit, die Kamera zu steuern, während sie sich bewegen -, doch als sie erst einmal den Bogen herausbekommen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören zu spielen. Wenn man in diesem Zelda stirbt, hat man nicht das Gefühl, bestraft zu werden, und es ist auch nicht frustrierend; der Tod wirkt mehr wie eine lehrreiche Erfahrung. Und so gut wie jeder kann diesen ständigen Nervenkitzel genießen, der mit der Entdeckung neuer Gebiete, dem Kochen von Pilzen und dem Herausfinden, welch irre Dinge man dank des „chemistry set“, wie es die Macher von Breath of the Wild nennen, tun kann, einhergeht.Nun kann sie gar nicht mehr aufhören zu spielen, weshalb ich mich gezwungen sehe, die Switch in die Arbeit mitzunehmen, damit sie nicht den ganzen Tag spielt, sondern selbst auch arbeitet.
Falls Sie einen Freund oder Verwandten haben, der kein großer Gamer ist, oder Sie selbst kein Fan von Videospielen sein sollten (vielleicht besuchen Sie Spaß und Spiele nur wegen der Bilder?), ist The Legend of Zelda: Breath of the Wild genau das richtige Spiel für Sie.
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