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James Blunt: The Afterlove (Albumkritik)

 

Leicht verzweifelt und ziemlich lächerlich

 

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James Blunt: The Afterlove (Atlantic)

 

 

Seit er sich vor einigen Jahren als „Lord der Twitter-Scherze“ neu erfand, hat James Blunt has bewiesen, dass er mehr kann, als bloß über hübsche Frauen zu wimmern und dem reimenden Cockney-Slang neues Leben einzuhauchen. Aber gelingt es ihm auch, den wirklich unterhaltsamen Blunt 2.0 in seine Songs zu übertragen? Wird er es überhaupt versuchen? Wenn man die ersten Sekunden seines neuen Albums als Maßstab nimmt, in denen er durch pfeifendes Zischen hindurch humorlos beklagt, dass “people say the meanest things“, dürfte die Antwort lauten: ganz und gar nicht. Die Texte mögen banal und harmlos sein – von einigen wenigen Momenten abgesehen, in denen man ob ihrer Merkwürdigkeit die Pausentaste drücken und ein bisschen zurückspulen muss, darunter Anspielungen auf “modern friends” und “beautiful” Mütter (nicht seine) -, doch die Musik ist fast schon aufdringlich lächerlich, denn Blunt hat sich hier einer verwässerten Version von Justin Biebers idiotischem Tropical House verschrieben. Das riecht nach dem verzweifelten Wunsch, auf die Playlists angesagter Radiosender zu rutschen und inkognito Studentenpartys musikalisch zu untermalen, aber verdeutlicht nur, wie ärgerlich dieser Sound mittlerweile geworden ist. Vielleicht wird es Blunt mit seiner leicht verzweifelten Variation gelingen, diesen musikalischen Trend endgültig zu begraben.

 

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