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Will Stratton: Rosewood Almanac (Albumkritik)

 

 

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Will Stratton: Rosewood Almanac (Bella Union)

 

 

Dies ist der Sound längst vergangener Sommer: er lässt einen Fuß ins Wasser hängen, wo Midlake und Iron & Wine Zeit verbracht haben, und den anderen in die Tiefen von Nick Drake und Bert Jantsch, wo Größen der Folk-Gitarre sich drehen wie Whirlpools. Stratton ist ein 30-järhiger gebürtiger Kalifornier, der mittlerweile in New Jersey lebt (normalerweise wird in die andere Richtung umgezogen), mit einer persönlichen Geschichte, die etwas fast Mythisches an sich hat: Er ist der Sohn eines Wanderpredigers, hat eine Krebserkrankung überstanden und seine Musik wurde von Simon Raymonde, dem Boss von Bella Union, während des nächtlichen Surfens im Internet gefunden. Diese 10 Songs wirken passenderweise durchwegs zart wie ein Rehkitz, selbst wenn die Texte die Zähne fletschen. „This Is What We Do“ erinnert an Strattons Zeit der Krankheit und wartet mit ziemlich bissigen, aber sehr treffenden Zeilen auf (“you’re caught with your neck being fit for a noose”). „Ribbons“ warnt vor “circling crows” und “fire finally [engulfing] the rafters”. Doch dieses Album ist durchwegs von Schönheit geprägt, nicht von Bissigkeit. Es ist ein langsames Erwachen und Entdecken der Welt.

 

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