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Amber Coffman: City of No Reply (Albumkritik)

 

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Amber Coffman: City of No Reply (Sony)

 

Amber Coffman wollte vermutlich nicht, dass ihr Solo-Debüt nach Leckerbissen niederträchtigen Klatschs abgesucht wird, aber das erscheint nun unvermeidbar. Ihre im Jahr 2012 erfolgte Trennung von ihrem jahrelangen Freund – und einstigen Dirty Projectors Bandkollegen - Dave Longstreth wurde nach dem heuer erschienen, nur mit dem Bandnamen betitelten Dirty Projectors Album endlich zu richtig zum Thema, da er darauf zahlreiche bösartige spitze Bemerkungen loslässt. Viele Leute waren deshalb gespannt, was Coffmans musikalische Reaktion sein würde, aber diese Antwort ist – vom einem oder anderen Seitenhieb abgesehen – ein fröhliches, von R&B beeinflusstes Werk, das mit zahlreichen aufgeregten Melodien erfreut; es geht in hier versammelten Songs weniger darum, mit ihrem Ex-Freund abzurechnen, sondern vor allem darum, zu lernen, alleine zu existieren (“There’s a voice inside of me, and it’s time to listen“, heißt es in „All to Myself“, dem ersten Lied des Albums). Um an Fleetwood Mac erinnerndes Drama hinzuzufügen, wurde City of No Reply während einer Periode des Waffenstillstands von Longstreth produziert. Der Einfluss von Coffmans ehemaliger Band ist erkennbar und verleiht dem Werk einen exzentrischen Reiz, der ihre leichter zugänglichen, gefälligeren Tendenzen ausbalanciert. Das Resultat ist faszinierend – ein Album, das davon handelt, den Weg alleine zu beschreiten, aber seine Vergangenheit noch nicht ganz abgeschüttelt hat.

 

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