Vor allem dann, wenn Sie Abenteuer gerne kooperativ spielen
Ich kann nicht unbedingt sagen, dass ich von Ashen voll und ganz begeistert bin, nachdem dieses nicht-lineare Action-Rollenspiel über "forging relationships“ auf der E3 groß präsentiert wurde. Ich muss erst mehr davon sehen, vor allem von späteren Abschnitten. Ich muss noch mehr überzeugt werden. Aber ich hoffe sehr, dass es gut wird und all die Noten trifft, die es treffen muss. Das Konzept ist stark, es muss „nur“ wirklich gut umgesetzt werden.
Ashen wirkt noch ziemlich roh, wenn man das gezeigte Bildmaterial und die kurzen Teile, die gespielt werden konnten, als Maßstab nimmt, aber vor allem in technischer Hinsicht. Story und Charaktere wirken schon interessant. Der dezente Look der Welt und die nichtssagenden Gesichter der Charaktere gefallen mir und das auf Ausdauer (stamina) basierende Warten-Rollen-Zuschlagen-Kampfsystem wirkt besser als in vielen anderen von Souls inspirierten Spielen; außerdem herrscht kein Mangel an beeindruckenden Momenten und überraschenden Bildern, zu denen etwa die riesige Frau zählt, die auf dem Bild oben zu sehen ist. Man erwartet nicht, dass sie plötzlich über einem aufragt, während man sich durch einen düsteren Dungeon bewegt.
Noch ist das Spiel reich an Bugs, aber das ist derzeit kein Problem, da es erst 2018 erscheinen soll.
Das Licht spielt eine wichtige Rolle im Spiel, und zwar sowohl in der sich langsam entwickelnden Geschichte als auch während der Erkundung der Welt. Der Dungeon, der gezeigt wurde, ist so dunkel, dass man unbedingt eine Laterne benötigt, wenn man etwas sehen möchte, was einen zwingt, in diesem Abschnitt eine Einhand-Waffe, etwa einen Knüppel, zu verwenden, was nicht unbedingt ideal ist, wenn man es mit Spinnen zu tun bekommt, die Säure spucken. Wenn man sich über diese Tiere nicht allzu sehr ärgern möchte, kann man einem anderen Spieler das Licht in die Hand drücken, um zu einer besseren Waffe greifen zu können. Ashen ist auf kooperatives Spiel ausgelegt und als "passive multiplayer" konzipiert. (Denken Sie an Journey.) Dem Entwickler wäre es am liebsten, würden wir uns während dieses ungefähr 20 Stunden langen Abenteuers auf jemanden verlassen, den wir nicht kennen, aber natürlich kann man das Spiel auch solo durchspielen.
Wie das Fortschrittsystem (progression) funktionieren wird, wurde nicht gezeigt, sondern es wurde nur erklärt, dass die Spieler in Ashen eine Stadt mit NPCs gründen und sich mit Talismanen ausrüsten werden, die verschiedene Vorteile bieten, aber auch Nachteile haben. Mir gefällt, dass Aurora44 nicht auf unzählige Stats setzt und den Spielern nicht Unmengen von Waffen in die Hand drückt, da dieses Spiel nicht mit Elementen aufgebläht werden muss, die es nicht braucht. Dies ist schließlich ein ID@Xbox (und PC) Spiel, das vom Entwickler selbst herausgebracht wird. Deshalb muss man genau auf den Umfang achten. Sobald man zu ambitioniert wird, leidet die Qualität.
Das Fundament wurde gelegt und das Potenzial ist vorhanden, aber es ist noch zu früh, sich für Ashen zu begeistern. Ich halte dem Entwickler aber die Daumen. Das sollten Sie auch tun.
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