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London Grammar: Truth Is a Beautiful Thing (Albumkritik)

 

Ertrinken in der eigenen Verzweiflung

 

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London Grammar: Truth Is a Beautiful Thing (Ministry of Sound)

 

 

Die Waffe der Traurigkeit wird in der Musik nie unmodern werden. Doch vier Jahre nach ihrem Debütalbum If YouWait, von dem 2 Millionen Einheiten verkauft wurden, wirkt die vage, theatralische Angst des Sounds von London Grammar veraltet. Zugegeben, es werden durchwegs ehrliche melancholische Emotionen vermittelt – die Gruppe hat wiederholt über das starke Lampenfieber von Sängerin Hannah Reidright und die Erschöpfung aller Mitglieder nach den ausgedehnten Tourneen gesprochen. Und textlich ringt Reid mit dem Guten und dem Schlechten, mit Wahrheit und Lügen, den weiten Himmeln und den tiefsten Tiefen der Hölle. Doch musikalisch ist dieses Album eintönig. Wenn man vom Disney-artigen „Rooting for You“ einmal absieht, sind die Songs wogend und ausdruckslos, wie zum Beispiel „Hell to the Liars“, das mit den abgedroschenen Akkordwechseln einer schnell zusammengeschusterten Wohltätigkeitssingle aufwartet. Ihr Debütalbum hatte Momente von Gewicht, doch Truth Is a Beautiful Thing – das genauso gut Chillout Sessions: Ultimate Melancholy heißen könnte – ertrinkt in seiner eigenen Verzweiflung.

 

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