Das erste Gameplay-Bildmaterial von Life Is Strange: Before The Storm gibt sich alle Mühe, die Dramatik des Originalspiels wieder heraufzubeschwören.
Wenn man etwas kaputtmachen will, muss man nur immer mehr hinzufügen. Das gilt für Torten ebenso wie für Kleidung und fast alle Werke der Fiktion. Chloe Price hatte in Life Is Strange jede Menge Geheimnisse – das machte einen Teil ihres Reizes aus. Wohl oder übel wird Before The Storm eines davon entwirren, denn es wird viel genauer zeigen, was es mit ihrer Beziehung zu Rachel auf sich hat, ihrer toten Freundin aus dem ersten Spiel. Hier sind 20 Minuten Gameplay:
In diesem Video begibt sich Chloe zu einer Show in einem Lagerhaus und trifft sich nach einigen Missgeschicken mit Rachel. Später schwänzen sie Schule, betrinken sich und streiten. Das Skript ist ungefähr auf dem Niveau des ersten Life Is Strange, das vor allem mit großartigen Beziehungen zwischen den Charakteren und einem interessanten Plot erfreute, aber mit Dialogen aufwartete, die mitunter geradezu peinlich waren. Das gilt auch für dieses Prequel, in dem die schlechten Dialoge noch dadurch verschlimmert werden, dass Chloes neue Sprecherin die Sätze so gekünstelt vorträgt.
Es gibt aber auch Aspekte, die zu gefallen wissen – Chloe genießt den Auftritt der Band und wenn sie und Rachel sich gut miteinander verstehen, wirken sie wie echte Teenager. Wir beobachten Chloe dabei, wie sie Geld aus einem Merchandising-Stand stiehlt und damit Gras kauft, als wäre sie einer der Charaktere des Films Kids. Im nächsten Moment gesteht sie Rachel unter Tränen, dass sie sich fürchtet und einsam ist, als wäre sie einer Episode von Gossip Girl entsprungen. Noch diesen Szenen möchte ich nicht wissen, was zwischen Chloe und Rachel vorfiel, und ich befürchte, dass dieses Wissen im Rückblick die Wirkung von Life Is Strange schmälern wird.
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