Kingdoms and Castles ist sicher nicht das herausforderndste oder komplexeste Städtebauspiel, das ich je gesehen habe, aber es ist deshalb empfehlenswert, weil man sich einfach ins Vergnügen stürzen kann.
Das Spiel, das vor ein paar Tagen für den PC erschien, generiert nach dem Zufallsprinzip ein Stück Land für Sie, auf dem Sie dann eine kleine mittelalterliche Siedlung errichten müssen. Sie erhalten zum Start ein paar Siedler und einige Ressourcen, aber dann sind Sie auf sich selbst gestellt. Nahrung, Schutz, Steine, Eisen, Brot, Soldaten, Kirchen – all das müssen Sie selbst bauen, anbauen oder kaufen.
! fürwahr.
Um zu verhindern, dass der Spieler einfach sofort alles baut, beschränkt K&C den möglichen Fortschritt, in dem es die Bevölkerung der Siedlung als Energieanzeige verwendet. Je mehr Bewohner Sie für Ihre Siedlung gewinnen, desto mehr Gebäude können Sie „mit Energie versorgen“, um so Ressourcen von ihnen zu gewinnen, was Ihnen ermöglicht, mehr zu machen. Wenn Leute sterben oder die Siedlung verlassen, werden essentielle Arbeiten nicht mehr ausgeführt, was zur Folge hat, dass Sie Probleme bekommen.
Aber Probleme werden Sie in K&C auf jeden Fall bekommen, da das Spiel es liebt, Sie immer wieder mit Krisen zu konfrontieren, etwa Seuchen. Drachen oder Wikingerinvasionen. Für jede dieser Krisen gibt es relativ einfache Gegenmaßnahmen, aber sie stellen dennoch eine Bedrohung dar, die groß genug ist, um Sie überlegen zu lassen, ob Sie Arbeiter und Ressourcen für eine neue Kirche einsetzen sollten, die Sie definitiv jetzt benötigen, oder für bessere Verteidigungseinrichtungen für Ihre Stadt, die Sie vermutlich dringender benötigen, aber irgendwann in der Zukunft.
Und das ist im Grunde schon alles. Es gibt keine Story und auch kein „endgame“, auf das man hinarbeitet, nur die Befriedigung, zu erleben, wie sich ein kleines Dorf in eine mittelalterliche Stadt verwandelt. K&C opfert einiges an Spieltiefe, um leichter zugänglich zu sein, denn es verlangt von den Spielern nicht viel mehr, als Gebäude und Straßen zu errichten. Das man zwar für manche enttäuschend sein (es ist ärgerlich, dass es nicht möglich ist, Arbeitern manuell bestimmte Aufgaben zuzuweisen), doch mir gefällt es: ich war bereits nach ein paar Minuten vom Bauprozess angetan und habe bereits drei Spiele gespielt, da das Terrain jedes Mal anders ist und für neue Herausforderungen sorgt, aber auch zu neuen Bauideen inspiriert.
Brot. Alle wollen ständig mehr Brot haben. Sie können von Brot einfach nicht genug bekommen.
Neben dem Errichten von Gebäuden müssen Sie Ihre Siedlung auf den Winter vorbereiten (Sie müssen dazu Nahrungsvorräte anlegen), dafür sorgen, dass die Bewohner zufrieden sind (sie hassen Smog und das Hausen ins Slums, sie lieben Kirchen und Bibliotheken), Steuern einheben und einfache militärische Befehle erteilen (Sie müssen zum Beispiel eine Armee aussenden, um Wikinger abzuwehren, und/oder Verteidigungstürme errichten, um Einfälle zu verhindern). Doch das sind seltene Ablenkungen, denn die meiste Zeit werden Sie damit zubringen, sich zu überlegen, in welchem Teil Ihrer niedlichen kleinen Stadt Sie die nächste niedliche kleine Bäckerei errichten sollen.
Sie können eine kleine, simple Armee aufstellen, die gegen die Wikinger kämpft.
Kingdoms & Castles ist kein brutales Survival-Spiel und auch keine detaillierte und genaue Simulation der Errichtung von Städten im spätmittelalterlichen Westeuropa. Es ist ein Spiel, bei dm es „nur“ darum geht, beim Bauen eines niedlichen kleinen Dorfes Spaß zu haben – und genau das wird geboten.
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