Offa Rex: Queen of Hearts (Nonesuch)
Was Sprüche anbelangt, mit denen man jemanden für eine Band gewinnen möchte, ist “We’ll be your Albion Dance Band” mit Sicherheit einer der wenige ansprechen dürfte. Dennoch war er erfolgreich, als die US-amerikanischen Indie-Rocker The Decemberists damit an Olivia Chaney herantraten, um mit ihr Offa Rex zu gründen. Sie lieben seit langem Folk-rock; Chaney ist seit längerem aufgrund ihrer Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern bekannt, aber eine relative Newcomerin (ihr 2015 erschienenes Debütalbum The Longest River ermöglichte ihr dennoch, im Vorprogramm von Robert Plant und Shirley Collins zu singen).
Sie verfügt über eine magische Stimme voller Gewicht, Gefühl und Sonnenlicht, die an Sandy Denny und Maddy Prior erinnert und erfrischend aufrichtig klingt. In Verbindung mit Colin Meloys brillanter Band wirken die hier versammelten überlieferten Songs bewegend neu. Nehmen Sie nur die sehr bekannten „Willie O’Winsbury“ und „The First Time Ever I Saw Your Face“: Gitarren, der Orgelpunkt eines Harmoniums und Chaneys kontrollierter Gesang erheben sie in ungeahnte Höhen und lassen sie unerwartet und anders klingen. Hier erwarten Sie einige Überraschungen. Lal Watersons „To Make You Stay“ wird zu einem schillernden, mit Klavier durchsetzten Duett, während „Sheepcrook“ (regelmäßig von Steeleye Span gespielt) brillant dreckige, an Black Sabbath erinnernde Rock-Kanten erhält. Doch alles funktioniert, und zwar laut und stolz.
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