Paul Heaton and Jacqui Abbott: Crooked Calypso (Virgin EMI)
Während seiner Housemartins Zeit quetschte Paul Heaton seine Beobachtungen der Ironien und Ungleichheiten der britischen Gesellschaft auf meisterhafte Weise in mitreißende vierminütige Popsongs. Auf Crooked Calypso, seinem dritten Album mit seiner Beautiful South Bandkollegin Jacqui Abbott, kehrt er mit Begeisterung zu diesem Modus Operandi zurück, wobei er sich in seinen drolligen Texten mit Themen wie Fettleibigkeit („The Fat Man“), der Beziehung zwischen den Rassen („The Lord Is a White Con“) und riesigen Kluft zwischen Arm und Reich („People Like Us“) widmet. Musikalisch wird jene Art von fröhlichem Pop geboten, die Folk, Disco und Blues integrieren kann, ohne je seine heitere Grundstimmung zu verlieren.
Doch es ist hier nicht alles „social justice worrying“. Auf „I Gotta Praise“ und „Love Makes You Happy“ , die beiden Künstler beweisen, dass sie noch immer in der Lage sind, die schelmisch dreisten und herzerweichend simplen Liebeslieder zu kreieren, die ihre Zeit als Beautiful South charakterisierten. Es ist offensichtlich, dass der Brunnen des geistreichen, interessanten Pop, aus dem Heaton während seiner gesamten Karriere geschöpft hat, bei weitem noch nicht leer ist.
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