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Ride: Weather Diaries (Albumkritik)

 

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Ride: Weather Diaries (Wichita)

 

 

Für ein Genre, dass Mitte der 90er aus dem Rampenlicht schlurfte, strotzt Shoegaze anno 2017 geradezu vor Gesundheit. Zwei Monate nach der mehr als wohlwollend aufgenommenen Rückkehr von Slowdive erschien nun ein weiteres selbstsicheres und qualitativ hochwertiges Werk einer Größe des Genres. Die Rede ist von Ride, die eben ihr erstes Album seit 21 Jahren (!) veröffentlichten.

 

Doch während Slowdives neues, einfach nur nach der Band benanntes Album wie eine sorgfältig konservierte Wiedergabe des in Feedback getauchten Sounds wirkt, den die Band in ihrer Glanzzeit produzierte, erweitern Ride auf Weather Diaries ihren musikalischen Horizont. Produzent Erol Alkan (berühmt für seine Arbeit mit Boys Noize und die legendären Auftritte im Nachtclub Trash) hat dem Sound der Band einen verlockenden Glanz verpasst und bringt Gespür für Melodien zum Vorschein, das bis dato durch all die Verzerrungen nur erahnt werden konnte. Das Resultat ist ein Album, das sich selbstbewusst zwischen Garage Rock („Lateral Alice“), Ambient („Integration Tape“) und sogar Psychedelic Rock (die erste Single „Charm Assault“) bewegt. Das alles ist ordentlich gemacht und es gibt kaum einen Fehltritt, aber es ist auffallend, dass die beiden besten Tracks des Albums – das benebelte Klimpern von „Cali“ und die sich himmelhoch türmende Schlussnummer „White Sands“ – diejenigen sind, die sich den vergangenen „shoegazy“ Ruhm der Band zu Nutze machen. Mitunter sind die alten Gewohnheiten doch die besten.

 

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