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Ghostpoet: Dark Days + Canapés (Albumkritik)

 

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Ghostpoet: Dark Days + Canapés (Play It Again Sam)

 

 

Das vierte Album des Dichters und Musikers Obaro Ejimiwe beginnt mit einem Stöhnen. Damit ist die Stimmung für den Rest dieses ermüdend trostlosen Werks vorgegeben. Es ist eine Dokumentation moderner zentraler Streitpunkte, etwa der Flüchtlingskrise (“No-one knows / How many / On the boat / Violent skies / Won’t tell us / Where to go”), sozialer Medien (“Instagram your foes”) und des modernen Dating (“we swipe left and figure it out”), allerdings unter bleigrauem Himmel, aus dem es trotz drückender Schwüle nicht regnet. Oft sind die Texte allzu direkt, aber musikalisch ist das Album subtil, atmosphärisch - makabre schlimme Vorahnungen im Stil von Massive Attack auf „(We’re) Dominoes“, gereizter, bissiger Post-Punk auf „Freakshow“ und schmerzende Eleganz und Unheimlichkeit auf „Dopamine If I Do“, während „Trouble + Me“ die wachsende Verehrung von Radioheads „Street Spirit“ zu überarbeiten scheint. Natürlich erforscht Ghostpoet nur die Welt rund um sich, doch im Unterschied zu Radioheads OK Computer, das 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung unglaublich aufschlussreich und prophetisch ist, ist die unmissverständliche, hemmungslose Hoffnungslosigkeit von Ghostpoets neuem Album mit der Zeit nur noch anstrengend.

 

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