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Oneohtrix Point Never: Good Time OST (Albumkritik)

 

Oneohtrix Point Never 01

 

Oneohtrix Point Never: Good Time OST (Warp)

 

 

Nach sieben Alben voller ständig die Gestalt wechselnder Elektronikklänge erhielt Daniel Lopatin den Auftrag, den Soundtrack für den Film Good Time zu komponieren, ein Kriminaldrama mit Robert Pattinson in der Hauptrolle. Filmmusik von ihren visuellen Einsatzzeichen zu trennen, kann befremdlich und sinnlos erscheinen, und wenn man sie sich die ersten paar Mal anhört, fällt es schwer, sich nicht zu fragen, wie die dazugehörigen Bilder aussehen mögen. Aber indem er Filmdialoge zerstückelt und in kleinen Schnipseln einbaut, gelingt es Lopatin, so etwas wie einen eigenständigen musikalischen Psychothriller zu kreieren. Vor allem wenn man dieses Album über Kopfhörer genießt, um ganz in die Musik eintauchen zu können, erweist es sich als packend. Die Anspielungen an andere Filme und kleine Zitate sind allgegenwärtig – die futuristische Herrlichkeit von Brad Fiedels Terminator Soundtrack, deutliche Anleihen bei John Carpenter und Alan Howarths bösartigen, präzisen Synthesizer-Klanglandschaften und kleine Dosen der atmosphärischen Klänge von Vangelis und Popol Vuh; „Romance Apocalypse“ erinnert an das Amphetamin-Geklapper von Jan Hammers Miami Vice Thema. Doch die schiere Dichte und unberechenbare Energie sind ganz Lopatins eigene. Das Album endet mit einem von Iggy Pops größten Triumphen seiner Spätzeit, einer atemberaubenden Ballade namens „The Pure and the Damned“, in der Iggy Vibrato mit Katarrh verschmilzt und bittet: “Death, make me brave.”

 

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