Richard Thompson: Acoustic Classics II (Beeswing)
Bewertung
Wenn Richard Thompson singt, teilen sich Meere und Felsen zerfallen zu Staub. Er verfügt über eine gebieterische, selbstbewusste Stimme, die aber nach wie vor atemlos jung klingt, völlig unverändert trotz seiner langen Karriere, wie diese zweite Sammlung akustischer Versionen seiner zahlreichen Klassiker aus fünf Jahrzehnten beweist. Da ist natürlich auch sein kristallklares Gitarrenspiel, das nach wie vor exquisit, mutig, wild vor Leben sprüht. Nehmen Sie nur seine neue Version von „Genesis Hall“, einem Song, den er für Fairport Convention schrieb und der das Unhalfbricking Album der Band eröffnete: seine Story der ideologischen Kämpfe der späten 1960er, die von seinem Vater, der Polizist war, und den Wohnungsbesetzern, mit denen er zusammenlebte, inspiriert ist, klingt fast 50 Jahre später noch immer so vital wie eh und je. Dieses Album ist ein wunderschöner Überblick über Thompsons Karriere und erfreut mit Tracks, die in den ruhigeren Tagen des Folk von vielen vergessen oder gar nicht wahrgenommen wurden: 1983’s „Devonside“ (1983), „Pharoah“ (1988) und „Gethsemane“ (2003) leuchten besonders hell. Dieses per Crowdfunding finanzierte Projekt ist keine Einführung in die musikalische Welt des Richard Thompson, wirft aber ein willkommenes Licht auf verstaubte Ecken und bringt einen mit einem bemerkenswerten Leben in Kontakt.
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