Gary Numan: Savage (Songs from a Broken World) (BMG)
Einst war er ein weitgehend in Vergessenheit geratener Synthpop-Star der 1970er, doch nach dem 2002 veröffentlichten Riesenhit „Freak Like Me“ der Sugababes, in dem sein „Are “Friends” Electric?“ mit Nine Inch Nails und Marilyn Manson kombiniert und er als ein Pionier der elektronischen Industrial-Schwermut gefeiert wurde, kam seine Karriere wieder in Gang. Von dieser Schwermut gibt es auf seinem 21. Studioalbum mehr als reichlich. Gitarren und Keyboards krachen wie umfallende Marmorplatten, das Schlagzeug pocht und Synthesizer summen unheilvoll. Numans dystopische Weltsicht wurde durch den Klimawandel und den Umzug von Großbritannien nach Los Angeles nicht gerade positiver, da er letzterem zu verdanken hat, dass er mitten in die Trumpokalypse geraten ist. “We live in a windswept hell, not even God remembers”, singt er niedergeschlagen. Doch Melodien durchdringen die Intensität wie Sonnenstrahlen. Riesige, an The Cars erinnernde Gruppen von Synthesizern befeuern „Bed of Thorns“ und „The End of Things“ und das ostasiatisch beeinflusste „My Name Is Ruin“ (auf dem auch seine 11-jährige Tochter Persia zu hören ist) ist sein wohl eingängigster Song seit vielen Jahren. Trotz all der Veränderungen und Überarbeitungen verfügt der „vintage“ Numanoid noch immer über das schlagende Herz eines Popstars.
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