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Joan Osborne: Songs of Bob Dylan (Albumkritik)

 

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Joan Osborne: Songs of Bob Dylan (Womanly Hips)

 

 

Im zu Ende gehenden Sommer erschien also nun das Album eines One Hit Wonder, das einem Koloss die Ehre erweisen möchte. Aber den Versuch kann man Joan Osborne nicht verübeln – Frauen, die sich Dylans Songs annehmen, haben immer wieder Hervorragendes zustande gebracht. Nina Simone glättete die Falten der Frauenfeindlichkeit von „Just Like a Woman“ und machte das Lied so zu einer bewegenden Meditation über die Verletzlichkeit, während Adele die heisere Lieblichkeit von „Make You Feel My Love“ in eine den Planeten verschlingende Powerballade. Doch Osbornes Interpretation von Dylan ist geradliniger und schlichter und eher dafür gemacht, gehört zu werden, während man an einem lauen Abend mit heruntergelassenen Fenstern durch die Gegend fährt.Eine ordentliche Prise Memphis Soul kann dabei nicht schaden. Die vor allem für ihren 1995 veröffentlichten Riesenhit „One of Us“ bekannte Künstlerin ist hier am besten, wenn sie Songs auf das Wesentlichste reduziert: „Highway 61 Revisited“ verliert seine Ausgelassenheit und wird auf angenehme Weise mutig und gefühlvoll, während Osboure bei der „rootsy“ Tollerei durch das oft scheußliche „Rainy Day Women 12 & 35“ wie Chrissie Hynde klingt. Viele andere der hier gebotenen Coverversionen wirken jedoch wie bloße Übungen in angenehmer Berieselung wirken, nicht wie Versuche, alten Songs neue Energie zu verleihen.

 

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