The Killers: Wonderful Wonderful (Island)
Größere personelle Veränderungen beim Tournee-Lineup der Killers machten es erforderlich, dass Brandon Flowers das Bandschiff durch persönliche und globale Stürme steuern musste. Auf dem ersten Album der Gruppe seit fünf Jahren klingt der Frontmann, als würde er mit aller Kraft versuchen, mit Geschrei einen sich rasch nähernden Hurrikan von„mid-career panic“, betrügenden Senatoren und “fake news” zu übertönen. Gitarren toben, elektronische Geräusche kreischen. „The Calling“ und das trotzig prahlerische „The Man“ sind mit einem neuen Funk-Chassis ausgestattet. Doch unter dem epischen Glanz befeuert Verletzlichkeit ihre besten Songs seit einem Jahrzehnt. Das von Keyboards getragene, poppige „Tyson vs Douglas“ zeigt Flowers als einen verblassenden Champion. „Rut“ und der Titeltrack thematisieren die Kämpfe seiner Frau mit PTSD. Das gemeinsam mit Brian Eno geschriebene „Some Kind of Love“ zeigt The Killers auf besonders schöne ätherische Weise. Mit dem Schlusssong „Have All the Songs Been Written?“ (der Titel wurde von Bono vorgeschlagen) stellt sich Flowers seinen Selbstzweifeln und erweist sich als moderner Roy Orbison. Dies ist ohne Zweifel große Musik, die durch ihre intimere, berührende Seele noch besser wird.
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