Courtney Barnett & Kurt Vile: Lotta Sea Lice (Matador)
Die Zusammenarbeit dieser beiden wunderbar lässigen Singer-Songwriters hätte leicht zu vage ausfallen können, doch ihre verträumten, affektierten Stile ergänzen einander perfekt. Die Art und Weise, wie ihre Gitarren im Duett erklingen, lassen die langjährige Freundschaft der Künstler erahnen. Sie leihen ihre Stimmen alten Songs des jeweils anderen, etwa Barnetts „Outta the Woodwork“ oder einer fröhlichen Version von Viles „Blue Cheese“. Sie er freuen mit einer in Harmonien fast ertränkten Version von „Belly’s Untogether“ und Barnett übernimmt den Leadgesang auf einer an Crazy Horse erinnernden Interpretation des von ihrer Ehefrau Jen Cloher geschriebenen „Fear Is Like a Forest“.
Fünf neue, speziell für dieses Projekt geschriebene Songs überzeugen mit ähnlich verrücktem Charme, während sie Verschiedenes, zum Teil Unerwartetes thematisieren. Vile singt in dem sechsminütigen Duett „Over Everything“, mit dem das Album beginnt, über Gehörverlust durch zu große Lautstärke, während die beiden in „Continental Breakfast“ ihre verbundeheit selbst über größte Entfernungen hinweg zelebrieren (“I cherish my intercontinental friendships”). Lachen aus dem Studio unterstreicht, dass sie beim Aufnehmen dieser Songs wohl ebenso großes Vergnügen hatten, wie es die Fans beim Hören haben werden: Lotta Sea Lice ist zumindest die Summe seiner beiden talentierten Teile.
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