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Ales, was Crysis 1 richtig machte, warf Crysis 2 über Bord. In offenen Umgebungen angesiedelte Kampfszenarien, an die man herangehen konnte, wie man wollte? Weg. Gebäude, die zerstört werden konnten, und AI, die klug genug ist, um damit umzugehen und nicht in Fallen zu laufen? Weg. Einzigartiges Dschungel-Setting? Weg. Das resultierende Spiel ist auf jede nur denkbare Weise schlechter.
Crysis 2 spielt in New York, allerdings in einem New York, das von Aliens überrannt und von Palmen und anderen tropischen Gewächsen überwuchert ist. Diese Aliens – im ersten Spiel waren es seltsame, fliegende Kreaturen, die ein wenig an Tintenfische erinnerten, tragen nun Robo-Anzüge, die sie zu zweibeinigen Infanteristen machen. Das spiel ist viel mehr ein Korridor-Shooter als sein Vorgänger, selbst in Momenten, in denen man sich auf der Straße befindet und es mit Feinden zu tun bekommt, die anfangs nicht wissen, dass man da ist.
Ich könnte Mutmaßungen anstellen, warum diese Änderungen vorgenommen wurden, und es lohnt sich vermutlich, dies zu tun, um ein bisschen Kontext zu bieten. Es dauerte Jahre, das erste Crysis zu entwickeln, was Crytek viel Geld kostete und die Mitarbeiter stark strapazierte, weshalb es eine Erleichterung gewesen sein muss, Dschungel und zerstörbare Hütten durch solide Architektur zu ersetzen. Das erste Spiel verkaufte sich zudem nicht gut, was zum Teil an seinen enormen Systemvoraussetzungen lag, aber angeblich auch an seiner vermeintlichen Komplexität in einer Zeit, als Call of Duty die Verkaufscharts dominierte. Und außerdem kämpfte niemand gerne gegen diese Tintenfisch-Aliens.
Dennoch ist es wirklich schade. Crysis 1 ist ein Spiel, das man auch heute, zehn Jahre nach seiner Veröffentlichung, noch sehr gut spielen kann, da es nach wie vor interessant und herausfordernd ist. Crysis 2 war schon beim ersten Mal keinen Besuch wert.
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