Die Wüste. Seit Anbeginn der Zeit jedes Jahr mit großem Abstand zum “Ort, an dem niemand wirklich sein möchte“ gewählt. Deshalb scheint sie ein seltsamer Ort für PlayerUnknown’s Battlegrounds’ zweite Karte zu sein. Doch trotz der bedrückenden Bedingungen ist diese Karte ein Hauch frische Luft.
Die Karte heißt Miramar und ist nicht einfach nur PUBGs erste Karte Erangel mit neuem Anstrich. Als ich in meinem ersten Match mit dem Fallschirm absprang, erkannte ich sofort, wie abwechslungsreich das Terrain ist. Sie ist weit davon entfernt, ein undifferenziertes Meer von Sand, jenem so verhassten Mineral, zu sein, sondern sie ist eine endlose Prozession sukzessiver Hänge und sich wölbender Hügel. Meine ersten beiden Tode hatte ich Gegnern zu verdanken, die den Umstand, dass sie weiter oben positioniert waren, ausnutzten, während mein dritter darauf zurückzuführen war, dass jemand, den Umstand, dass ich höher oben stand, gegen mich ausnutzte, indem er eine Stelle fand, die von oben nicht zu sehen war und dann von Felsen von Felsen schlich, um mir in den Rücken zu fallen.
Da dies eine Wüste ist, gibt es viel weniger Gebüsch als ich gewöhnt bin. Wenn auf Erangel jemand vor mir landet, kan ich mich im Gras verstecken oder hinter einem Baum Schutz suchen, mich orientieren, einen Energy Drink konsumieren und mich dann auf die Suche nach Vorräten und Waffen machen. Auf Miramar ist man zumeist viel exponierter, während man sich bewegt. Aufgrund der lästigen Hänge und Hügel werden Sie vermutlich erraten, was Sache ist: Tod von oben – und zwar sehr oft. Scheinbar unfaire Tode sind in PUBG keine Seltenheit, aber ich konnte mir das Zähneknirschen nicht verkneifen, als die Kill Cam ein ums andere Mal enthüllte, dass mir jemand von hoch oben in den Kopf geschossen hatte.
Doch wo es erhöhtes Terrain gibt, bestehe auch Möglichkeiten, sich zu verstecken oder selbst eine höher gelegene Stelle zu finden, um in aller Ruhe unvorsichtige Gegner ausschalten zu können. Außerdem sind in der Landschaft Bauwerke aller Größen und Formen verstreut, und zwar mehr als auf Erangel, so dass es reichlich Verstecke für all jene gibt, die auf dem freien Feld nicht bestehen können. Mehr Bauwerke bedeuten auch mehr Beute. Das ist gut, wenn man sich erstmals mit Vorräten und Waffen eindecken möchte, aber in Momenten erzwungener Konfrontation von Nachteil.
Meinen bisherigen Matches nach zu schließen, sind Kämpfe in kleinen Räumen auf dieser Karte um einiges seltener, was für meine Überlebenschancen nicht gerade von Vorteil ist. Wenn Sie zu den Spielern gehören, die sich gerne akribisch vorbereiten und unglückselige Einfaltspinsel eliminieren, werden Sie sich hier sehr wohl fühlen. Falls Sie wie ich ein eher spontaner Spieler sind, werden Sie anfangs gewisse Probleme haben.
Es ist ein anderer Spielrhythmus als der, den ich gewöhnt bin, aber das ist gar nicht schlecht. Die Entwickler von PUBG hätten es sich leicht machen und einfach die Karte ein bisschen verändern und ihr einen neuen Anstrich verpassen können, doch stattdessen schufen Sie eine neue Umgebung, die wirklich anders wirkt und die Spieler zwingt, das Spiel mehr oder weniger neu zu erlernen. Kollektiv haben wir Millionen Jahre auf Erangel verbracht, weshalb die Wüste in gewisser Weise eine natürliche Wahl für die zweite Karte des Spiels ist: Es ist höchst an der Zeit, dass wir uns wieder unbehaglich fühlen.
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