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Børns: Blue Madonna (Albumkritik)



 
Børns: Blue Madonna (Interscope Records)
 

 
Künstlich klingender Falsettgesang, knallende Snare Drums und die einfältige Anbetung der Jugend: das zweite Album des aus Michigan stammenden Musikers Garrett Borns wartet mit vielen der allgegenwärtigen Versatzstücke des zeitgenössischen Pop auf. Das kann ihm eine gewisse Banalität verleihen - so fällt zum Beispiel „God Save Our Young Blood“, der erste Song dieses Werks, einzig durch hohlen Glamour auf (eine Ästhetik, die von Lana Del Rey gemeistert wurde, die ebenfalls vor allem apathischen minimalistischen Pop produziert und hier als Gastsängerin zu hören ist) -, aber in manchen Momenten wird auch musikalisch Reicheres geboten. „We Don’t Care“ erfreut mit einem stampfenden Glam-Rock-Rhythmus, der leider abgeschwächt wurde, um für die Kuratoren von Spotify-Playlists attraktiv zu sein, während „Sweet Dreams“ ein leicht psychedelisches Stück Trauriger-Junge-Pop ist, das die Herzlosigkeit einer Geliebten beklagt und dabei Tame Impalas Currents Tribut zollt. Tatsächlich scheint ein großer Teil dieses Longplayer – vom kraftvollen „Faded Hearts“ bis hin zur schrillen Self-Empowerment-Hymne „I Don’t Want U Back“ (die auch sehr gut auf ein Album von Little Mix passen würde) - dem traurigen, aber groovy Trennungsalbum zu ähneln, dass die australische Band 2015 veröffentlichte. Seine Einflüsse ergeben ein Werk, das mit hypnotischen Melodien und simplem Charme erfreut, aber man kann leider nicht behaupten, Blue Madonna würde von der Geburt eines besonders unverwechselbaren Talents künden.
 


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