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No Age: Snares Like a Haircut (Albumkritik)

 

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No Age: Snares Like a Haircut (Drag City)

 

 

Mehr als 10 Jahre nach ihrem Debütalbum – und dem am weitesten verbreiteten Band-T-Shirt der Hipster-Geschichte – ist das impressionistische Punk-Duo aus Los Angeles wichtiger und stärker denn je. Melancholische Gitarren wehen wie ein starker Schirokko über Glam-Rock-Schlagzeug-Figuren und flinke Trommelwirbel und erfüllen die Luft mit einer dichten Hitze. Dean Spunts Gesang kling t schmachtend durch die Brise, ständig traumartige Umgebungen – Straßen, Appartements, Schlafzimmer – nach Menschen, Liebe und Bedeutung absuchend. Das Album beginnt mit einem großartigen Trio von melodischen Noise-Pop-Songs, die in den Slacker-Trott von „Send Me“ übergehen, das wie Pavement in der Crooked Rain Ära klingt; darauf folgt der Titelsong, vier Minuten wunderschönes atmosphärisches Klappern, das an ihr frühestes Material erinnert. Das Highlight ist „Squashed“, eine Motorik-Nummer mit dem emotionalen Gewicht von LCD Soundsystems „All My Friends“, aber viel leichter, lockerer vorgetragen – es ist ein Song wie ihn möglicherweise Lou Reed geschrieben hätte, würde er seine Karriere heutzutage beginnen. Die ausgelassenen „Tidal“ und „Popper“ zeigen, dass sie schnellen Drei-Akkorde-Pop genauso gut wie die Ramones hinbekommen. Ihre Punk-Einstellung demonstrieren sie auch damit, dass sie im Stil von Discord den Preis auf das Albumcover drucken ließen, um Preistreiberei zu verhindern. No Age sind eine jener seltenen Bands, die alles für alle Punks sein können, von Kunstschule-Noise-Typen in ihren Lofts bis hin zu Teenagern, die unten auf der Straße streiten – und sie sind in der Form ihres Lebens.

 

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