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Laurie Anderson/Kronos Quartet: Landfall (Albumkritik)

 

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Laurie Anderson/Kronos Quartet: Landfall (Nonesuch/Elektra)

 

 

„Don’t you hate it when people tell you their dreams?” sagt Laurie Anderson. Dann shildert sie im Verlauf von Landfall einige ihrer eigenen – und daneben einen realen Alptraum. Ihre meditative, fragende Stimme ist ziemlich hypnotisch und das Hörerlebnis ist fesselnd.

 

Landfall, 2015 live vorgestellt, ist Laurie Andersons elektro-akustischer Liedezkylus über Hurricane Sandy, jenen Sturm, der im Oktober 2012 weite Teile Bordamerikas verwüstete, darunter auch Andersons Appartement in New York City. Während sie ihren Alptraum schildert, erzählen die Arrangements von David Harringtons Kronos Quartet die Story klanglich. Unheilvolle, disharmonische Stimmführungen und Intonierungen kündigen den heraufziehenden Sturm an; Flautando-Bogentechniken deuten das Plätschern des Wassers an, während der Sturm durch Manhattan fegt; längere Passagen von Saltando-Einlagen lassen uns vor Mitgefühl erzittern. Saiten knarren und quietschen und grollen und schaben, um ein Gefühl der Panik zu vermitteln; Violinen rasten aus wie Heavy-Metal-Gitarren. Am Ende spielen die Violinen ein fast jiddisch klingendes Klagelied.

 

Während dieser musikalischen Reise hüpfen Andersons gesprochene Einlagen – verirrte Betrachtungen über zufällige Themen – herum wie das Treibgut, dass vom Sturm hochgeworfen und herumgewirbelt wird. Zum Schluss begutachtet sie die zerstörten Besitztümer ihres Lebens in ihrem überschwemmten Kellerabteil. “All the things I’d carefully saved all my live, becoming nothing but junk“, sagt sie ausdruckslos. “And I thought: how beautiful. How magic. And how catastrophic.” Landfall jedoch gelingt es, aus dieser düsteren Tragödie ein bisschen Freude und Inspiration herauszuholen.

 

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