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Lori Watson: Yarrow Acoustic Sessions (Albumkritik)

 

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Lori Watson: Yarrow Acoustic Sessions

 

 

Folk-Musik gedeiht im Dunkeln, etwa in den ihr gewidmeten Winkeln von Musikmagazinen oder der fruchtbaren Schattenseite des Internet. Folk floriert auch, wenn die Sonne kaum scheint, weshalb es passend ist, dass die besten Veröffentlichungen auf diesem Gebiet in diesem Monat aus Schottland kommen. Und die allerbeste ist Lori Watsons Yarrow Acoustic Sessions, das zweite richtige Album der talentierten jungen Sängerin, die zuvor bei Rule of Three Geige spielt und auch noch experimentelle Komponistin und Wissenschaftlerin ist. Watson hat Gedichte und traditionelle Songs aus der Yarrow-Grenzregion, in der sie aufwuchs, mit ihren eigenen durchdringenden Melodien, Arrangements und Effekten kombiniert. Die Resultate sind reich, vielschichtig und bewegend.

 

Das Album beginnt ungewöhnlich: mit einem langen gespenstischen Atem, einem seufzenden Harmonium, worauf das volle, tiefe Crescendo dieses Instruments folgt, neben dem Watsons Gesang mit seinem starken Akzent erklingt, und ihre Adaption des Gedichts „Yarrow (A Charm)“ des Holzschnitzers Walter Elliots hebt fast ab, als würde es eine neue Welt verkünden. Aufnahmen aus der Natur, rasselnde Schlüssel und Dröhnen fügen ein Gefühl des Unbehagens zu ihrem schönen Gesang hinzu. „Fine Floors in the Valley“ ist das Highlight des Albums. Es folgt auf das aufrüttelnde Gedicht „The Sense of Being Lonely“ und Watsons Melodie stößt einen fast körperlich in die grünen Blätter, das Mondlicht und die Story einer Frau und ihres toten Babys hinein. Eine Coverversion des „October Song“ der Incredible String Band ist ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl.

 

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