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Shirt: Pure Beauty (Albumkritik)

 

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Shirt: Pure Beauty (Third Man Records)

 

 

Jack Whites Third Man Records ist bekannt dafür, Alben der Genres „Klassischer Blues“ und „Lo-Fi Garage Rock“ zu veröffentlichen, weshalb Pure Beauty, das Debütalbum des aus New York stammenden Indie-Rap-Veteranen Shirt auf den ersten Blick eine überraschende Ausnahme darstellt. Wenn man ein bisschen an der Oberfläche kratzt, ergibt es mehr Sinn: Shirt ist ebenso sehr „revivalist“ wie White. Klanglich ist Pure Beauty (der Titel ist ein Fingerzeig auf Shirts “real hip-hop” Absichten) fest in den 1990ern verankert und wurde geschaffen als hätte es die letzten 20 Jahre des Rap nicht gegeben.

 

Shirt bevorzugt an Samples reiche Klangteppiche, die aus psychedelischen Gitarren, lauten Snares, wehmütigen Steichern und Vinylknacksen, dem unvermeidlichsten Zeichen von Authentizität, bestehen. Es gibt keine mit AutoTune behandelten Stimmen, keine undeutlichen Hooks und keine lieblos heruntergeleierten Einlagen von Gaststars. Das Album klingt über weite Strecken,als wäre es 1998 von den Indie-Titanen Rawkus Records veröffentlicht worden. Zweifellos wird dies den größten Reiz für Rap-Traditionalisten ausmachen.

 

Textlich trägt Shirt seine Ostküsten-Einflüsse deutlich zur Schau – der Flow von Ghostface Killah, die Großspurigkeit von Jay-Z, die Selbstbeobachtung von Kanye. Das Album soll auch von den Werken des Konzeptkünstlers John Baldessari beeinflusst sein, auch wenn schwer zu sagen, was Texte wie “I want a big boat … I want dem hoes” mit anderem als Rap-Prahlerei 101 zu tun haben sollen. Doch alle, die sich nach einer Rückkehr zum klassischen Brnx Boom Bap sehnen, der den Ruhm des Hip-Hop begründete, sind mit diesem Rapper, der versucht, die Energie eines verlorenen goldenen Zeitalters wiederzubeleben, gut bedient.

 

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