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Alexandra Burke: The Truth Is (Albumkritik)

 

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Alexandra Burke: The Truth Is (Decca)

 

 

Obwohl sie zu den statistisch erfolgreichsten Gewinnern von X Factor zählt, ist Alexandra Burkes Karriere bis heute nie so recht in die Gänge gekommen.

 

Burke hat in der Dekade seit ihrem Triumph bei der Talentshow keine überzeugende kreative Linie gefunden (sie gestand, „Hallelujah“, den Song von Leonard Cohen, den Sie als ihre Sieger-Single coverte und mit dem sie bis heute assoziiert wird, nicht zu mögen, während sie danach einige übermäßig schmezhafte Dance-Pop-Nummern veröffentlichte) und noch dazu mit Plattenlabel-Problemen zu kämpfen gehabt. Dies hat die Veröffentlichung ihres dritten Albums um nicht weniger als fünf Jahre verzögert. Doch nun bedeutet ein neuer Vertrag, dass die Sängerin einen Urlaub von ihrem anderen Job als eine der Leading Ladies des Musiktheaters (und als Tänzerin – sie erreichte im vergangenen Jahr das Finale von Strictly Come Dancing) nehmen und einen weiteren Versuch unternehmen kann, zum Popstar zu werden. Der Titel deutet darauf hin, dass Burke endlich ihr authentisches Selbst präsentiert – wenn das der Fall ist, scheint ihr wahrer künstlerischer Geist irgendwo zwischen den Bühnen des West End und jenem aggressiven, minimalistischen Pop ansässig ist, der seit 2015 in den Charts sehr erfolgreich ist.

 

Say We’ll Meet Again“, das Duett mit Ronan Keating, ist Andrew Lloyd Webber in Reinkultur, aber kitschige, aus voller Lunge gesungene Balladen mit anschwellenden Streichern sind das Fundament dieses Albums, immer wieder durchbrochen und abgeschwächt durch harsches Schlagzeug, verzerrte Gesangssamples und sogar eine Hommage an Bob Marley. Doch leider sind die Melodien eher solide als mitreißend und die Texte sind myopisch und konzentrieren sich ganz auf die generische Aufregung einer beginnenden Beziehung, und das aus irgendeinem Grund oft durch das Prisma auf Wetter basierender Bilder. Burkes Stimme bleibt durchwegs sinnlich und stark, doch was Statements, die die Seele entblößen, anbelangt, ist The Truth Is nicht sonderlich tiefgründig.

 

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