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Fischerspooner: Sir (Albumkritik)

 

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Fischerspooner: Sir (Ultra)

 

 

Fischerspooner waren ein sehr wichtiger Faktor der Electroclash-Bewegung, die vor fast 20 Jahren kurz Berlin, München, London und New York zu musikalischen Geschwistern machte, wobei vor allem die Homosexuellen-Gemeinden der genannten Städte führend waren. Das US-amerikanische Duo taucht nun endlich mit seinem ersten Album seit neun Jahren wieder auf, das von REMs Michael Stipe produziert wurde. W Magazine beschrieb die Selbstfindung von Frontmann Casey Spooner nach dem Ende einer langen Beziehung mit einer doch eher unglücklichen Formulierung als “bumming around Europe”. Leider klingt das Ablum nicht halb so vergnüglich wie diese Reise.

 

Ja, Stipes Arbeit ist oft beeindruckend ungezähmt und kombiniert raue „junkyard dog“ Synthesizer mit Bergen von Hall. Doch die Songs sind größtenteils schwach, wie paralysiert von ungelöster Spannung. Es fehlen ihnen die explosive Katharsis, die Fischerspooners allererste Single „Emerge“ zu einem Underground-Klassiker machte, oder die radiofreundlichen Arrangements ihres besten Albums Odyssey.

 

Get It On“ wird eine Spur interessanter, wenn man weiß, dass der Song von Spooners neun Monate langer Affäre mit Stipe in den 1980ern handelt, aber es ist der oberflächliche Kitzel eines Interview mit Quincy Jones in Verbindung mit dem ungezähmten Sexappeal von Aled Jones. In den anonymen Fleischtöpfen von Spotify-Playlists, wo man von einer Serie von Songs verführt werden kann, ohne irgendetwas über ihren Inhalt zu wissen, wird Sir Mühe haben, sich zu behaupten.

 

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