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Alasdair Roberts, Amble Skuse & David McGuinness: What News (Albumkritik)

 

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Amble Skuse, David McGuinness und Alasdair Roberts in 2017. Photo: Alex Woodward

 

Alasdair Roberts, Amble Skuse and David McGuinness: What News (Drag City)

 

 

Um in der Folkmusik gut und erfolgreich zu sein, muss man eine fleißige Seele sein, und in diesem Genre sind nur wenige fleißiger und produktiver als Alasdair Roberts. Der Schotte, der in einem Dörfchen in der Nähe von Stirling mit traditionellen Liedern aufwuchs, müht sich seit mehr als 20 Jahren ohne Pause und hat dabei bereits mehr als 15 Alben veröffentlicht. Dennoch erhielt er erst im vergangenen Jahr seinen ersten Radio 2 Folk Award, und zwar als Teil des Furrow Colective (es wurde als beste Gruppe ausgezeichnet), und es ist geradezu eine Farce, das seine Erkundungsreisen in die traditionelle Musik ihm bis dahin nicht einmal eine Nominierung einbrachten. Vielleicht signalisierte der Umstand, dass er seit langem beim US-Alternative-Label Drag City unter vertrag steht, den Verantwortlichen, dass er zu unterschiedlich von dem wäre, was normalerweise auf Radio 2 gespielt und gepriesen wird. Diese Kurzsichtigkeit kann sofort behoben werden, wenn man sich Roberts' bisherige Veröffentlichungen (seit kurzem auf Spotify und Tidal verfügbar) und sein neues, großzügiges Album anhört.

 

 

What News ist eine Zusammenarbeit mit David McGuinness, einem gelehrten für frühe Musik, und Amble Skuse, einer Erforscherin elektronischer Klänge, und Roberts’ viertes Album mit ausschließlich traditioneller Musik. Es ist ein sanfteres, eingänglicheres Werk als diese Kollaboration zunächst vermuten lassen würde, denn die Hauptinstrumente sind ein Klavier aus dem 19. Jahrhundert und ein zerbrechliches Dulcitone aus den 1920ern (ein Tasteninstrument, bei dem Stimmgabeln im Inneren durch sanften Tastendruck zum Klingen gebracht werden). Das Dulcitone unterstreicht die Zärtlichkeit in Roberts’ wunderschön weltfremdem Gesang, vor allem auf „Rosie Anderson“, das davon handelt, dass ein “gentle man as ever lived on earth” sieht, wie seine Ehefrau einen anderen küsst. Skuses Laptop-Texturen sorgen für langsame elementare Begleitung: Tonhöhenschwankungen/Flattern und Verschluss-Klicken in „The Dun Broon Bride“, wässriges Blubbern in „Babylon“ und fallender Regen in „Long A-Growing“, der schönen Schlussnummer, in der das Gras im Leben wie im Tod immer weiterwächst. Hier finden sich so viele komplexe Ideen, so wunderbar umgesetzt.

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