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In Star Wars Battlefront II von Ewoks gejagt zu werden, ist so furchterregend wie ein Horrorfilm

 

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Obwohl sie Fleisch fressende Guerilla-Krieger sind, die einen technologisch weit überlegenden Feind vernichtend schlagen können, gelten Ewoks allgemein als niedliche, Stress reduzierende, kuschelige Teddybären. Doch vor kurzem wurde zu Star Wars: Battlefront II ein neuer Modus hinzugefügt, der uns daran erinnert, dass diese Teddys enorm furchterregend sein können, wenn man das Ziel ihrer Angriffe ist.

 

Wenn sie nicht gerade einen enttäuschenden Story-Modus oder ein zunehmend undurchsichtigeres Verhältnis zu Mikrotransaktionen bieten, erfreuen Battlefield IIs “seasons” mit ihren zusätzlichen Inhalten, zu denen etwa neue Karten und Special-Event-Modi gehören, die Spieler. Der aktuellste dieser Spezialmodi, der vor einigen Tagen hinzukam, ist “Ewok Hunt”. Dabei hat eine Gruppe von Stormtroopers, die am Abend, als der Death Star II explodierte, auf Endor zurückblieb, die Aufgabe, im Dunkeln zu überleben, bis ein Shuttle sie retten kann. Die Sache ist allerdings die, dass man gegen ein Team menschlicher Spieler überleben muss, das Ewoks spielt – und wenn man als Stormtrooper stirbt, muss man sich dem Team Yub Nub anschließen und diesem dabei helfen, alle Mitglieder imperialer Truppen auf dem Planeten zu töten.

 

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Es ist eine ziemlich typischer Version eines Multiplayer-Modus im „Infektion“- oder „Last Man Standing“-Stil – und während der ersten paar Matches, die ich spielte, wirkte das Ganze ziemlich eintönig. Ein großer Teil der Karte für diesen Modus ist in pechschwarzen nächtlichen Wäldern angesiedelt (das Stormtrooper-Team verfügt neben Blasters nur über Taschenlampen mit sehr beschränkter Batterieladung – sie können aber aufgeladen werden - , die unbedingt erforderlich sind, wenn man sich in die Dunkelheit wagt), aber es gibt auch eine ziemlich große und gut beleuchtete Höhlenstruktur, in der sich das Team Stormtrooper verschanzen und ziemlich gut verteidigen kann, bis es sich aus der Deckung wagen muss, um das rettende Shuttle zu erreichen. Wenn Sie ein gutes Team haben, können Sie sich also ziemlich leicht verbarrikadieren.

 

Aber wenn ein gutes Match im Gange ist und Sie zu den letzten noch lebenden Stormtroopers zählen, besteht das wahre Vergnügen von “Ewok Hunt” darin, dass dieser Modus Battlefront II im Grunde in ein ausgewachsenes Star Wars Horrorspiel verwandelt. Die Nacht ist auf Endor verdammt finster, weshalb Sie als Stormtrooper zu Beginn einer Runde möglichst schnell zur Höhle laufen sollten, damit Sie nicht von Ewoks getötet werden, die sich auf den Bäumen versteckt haben.

 

Stormtroopers müssen in der First-Person-Perspektive spielen (Battlefront II wird von Haus aus in Third-Person gespielt), was es sehr schwer macht, die Umgebung im Auge zu behalten; es ist also für Ewoks leicht, sich heranzuschleichen und Ihnen den Speer in den Rücken zu rammen. Wenn Ihr Stormtrooper über wenig Gesundheit verfügt oder müde ist, weil er gerade vor einer Attacke davonlief, hören Sie sein angestrengtes Atmen unter dem Helm. Das sorgt dafür, dass selbst die ruhigen Momente in Matches, in denen man auf den unvermeidlichen Angriff der Ewoks wartet, noch nervenaufreibender.

 

 

Während die Stormtroopers immer weniger werden (das wird auf dem Bildschirm durch das Aufscheinen der Mitteilung, dass ein Spieler „an den Wald verlorenging“ [“lost to the forest”] verdeutlicht), wird das Team der Ewoks immer größer, sodass es immer schwieriger wird, die vielen Eingänge in das Höhlensystem gegen die flauschige Horde zu verteidigen. Wenn also die Ewoks dann kommen, um Sie zu töten – und sie werden kommen, um Sie zu töten, was durch das Erklingen ihrer Kriegsfanfare angekündigt wird, die den Schaden verstärkt, den die pelzigen kleinen Arschlöcher verursachen -, wandeln sich diese ruhigen Minuten des bangen Wartens in Blitzesschnelle in totales Chaos, während unzählige Ewoks wie eine Flut in die Höhle schwappen und dabei schreien und lärmen und Blitzbomben (es handelt sich dabei in Wahrheit um Beutel voll mit Wisties, jenen feenartigen Kreaturen, die aus dem Ewok-Spinoff-TV-Film Caravan of Courage bekannt sind) werfen, die einem die Orientierung rauben. So gelingt es ihnen zumeist, die Verteidigung der Stormtroopers zu durchbrechen, worauf das große Töten folgt.

 

Das ist wirklich sehr furchterregend. Die Ewoks bewegen sich rasch und sprunghaft, weshalb man als Stormtrooper oft einfach nur mit dem Blaster wild in eine Menge schießt und hofft, wenigstens genug von ihnen zu töten, um in einen anderen Teil der Höhle fliehen und sich eine kurze Atempause gönnen zu können. Die Art und Weise, wie das Licht der Taschenlampe von den Augen der Ewoks reflektiert wird, ist absolut alptraumhaft, denn es sieht aus, als würde ein in Pelz gekleidetes satanisches Kleinkind auf die Beine des Stormtrooper losgehen. Die letzten Momente einer Runde, wenn man gezwungen ist, die relative Sicherheit der Höhle zu verlassen, um zum Shuttle zu fliehen, das einen abholen soll, sind extrem spannend.

 

 

Wenn man als Ewok spielt, nachdem man von ihnen getötet wurde, geht leider viel von dieser Angst verloren, die sich aus der Perspektive des Stormtrooper aufgebaut hat.  Die kleinen pelzigen Kämpfer haben den Vorteil, im Dunkeln besser zu sehen und die bereits zuvor erwähnten Blitzbomben (flash-bombs) und Hörner/Trompeten einsetzen zu können, die ihnen einen Vorteil gegenüber den Blasters bescheren, aber die Steuerung der Ewoks ist hektisch und chaotisch, weshalb man eher das Gefühl hat, eine Kamera zu drehen und wild um sich zu schlagen, als einer jener schemenhaften kleinen Elitekämpfer zu sein, als die sie einem erscheinen, solange man ein Stormtrooper war. Di Ewoks wirken so albern, wie man sich ein mit einem Speer bewaffnetes Fellknäuel, das herumhüpft, als hätte es zu viel Meth konsumiert, vorstellt.

 

Doch vielleicht ist genau das der Punkt. Für das Imperium sollen die Ewoks eine winzige, unbeduetende Bedrohung sein, bis sie plötzlich zu einer furchterregenden Horde werden. Die Ewoks selbst möchten nur herumlaufen, in ihre Hörner blasen und die Helme ihrer Feinde in Schlaginstrumente verwandeln, um ein bisschen Spaß zu haben. Aber “Ewok Hunt” ist am besten, wenn es furchterregend ist, kein alberner Spaß.

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