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Unknown Mortal Orchestra: Sex & Food (Albumkritik)

 

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Unknown Mortal Orchestra: Sex & Food (Jagjaguwar)

 

 

Zwei der großen Vergnügen des Lebens zieren den Titel des vierten Albums von Ruban Nielsons Unknown Mortal Orchestra (“major league chemicals” kommen auch irgendwo vor). Die erschöpften, irgendwie zerrisenen Veröffentlichungen des ursprünglich aus Neuseeland stammenden, aber seit mehreren Jahren in Portland, Oregon lebenden Künstlers erinnerten anfangs an die australischen Psychedelia-Produzenten Tame Impala. Der Pfad zu melodischem Psych-Rock verlief für Nielson, dessen letztes Album, das fesselnde, zunehmend eklektische Multi-Love, eine unorthodoxe Beziehung erkundete, nämlich jene zwischen ihm, seiner Ehefrau und ihrer gemeinsamen Geliebten.

 

Vielleicht ist es von Bedeutung, dass er auf Sex & Food  mit Hilfe des Mediums des ziemlich eigenwilligen, teils fragmentierten Pop durch Medikamente und Drogen verwirrte Emotionen - „Not in Love We’re Just High“ – und widerstreitende Begierden analysiert: es geht darum, die Missstände der Welt anzuerkennen und zu thematisieren:, aber sie mit berauschendem Balsam zu lindern, wo immer das möglich ist. Deshalb ist klangliches Durcheinander auf diesem versierten, unzusammenhängenden Album allgegenwärtig – am beeindruckendsten auf „American Guilt“ mit seinem raubtierhaften Riff und Knurren. Doch zugleich haben sich UMO in eine Funkband verwandelt. Wenn es einem gelingt, Nielsons mit Effekten überladenen Gesang zu verstehen, ist das groovy „Everyone Acts Crazy Nowadays“ eine Panikattacke in einer Discokugel, während „Hunnybee“ – an Nielsons siebenjährige Tochter gerichtet – seine Vielseitigkeit und seinen Pop-Verstand unterstreicht.

 

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