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Ammar 808: Maghreb United (Albumkritik)

 

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Ammar 808: Maghreb United (Glitterbeat Records)

 

 

Es beginnt mit dem Klang ferner Stimmen bei etwas, das eine nordafrikanische Zeremonie sein könnte. Dann folgen wiederholte Sprechgesang-Einlagen von Sofiane Saidi, vorwärts getrieben von der pochenden, nachdrücklichen Elektro-Percussion, die diese faszinierende Mischung von uralten und modernen Stilen dominiert.

 

Ammar 808 ist der Name, den Sofyann Ben Youssef, der tunesische Kopf, Produzent und Arrangeur der Band, derzeit verwendet. Er ist für alle elektronischen Klänge auf dem Album verantwortlich, das von der alten Drum Machine, der TR-808, inspiriert ist, in die er regelrecht vernarrt ist. Bis jetzt war Youssef vor allem als derjenige bekannt, der die Bassrhythmen für die mitreißende tunesische Folk-Rock-Band Bargou 08 kreiert, die Electronica mit traditionellen akustischen Instrumenten kombiniert. Nun hat der dieselbe Technik auf Musik aus dem gesamten Maghreb angewandt, mit noch beeindruckenderen Resultaten.

 

Er wird hier von drei starken Sängern unterstützt: Cheb Hassen Tej aus Tunesien, Saidi aus Algerien, der schon mit Natacha Atlas zusammenarbeitete, und Mehdi Nassouli aus Marokko, der mit Fatoumata Diawara und Justin Adams arbeitete. Nassouli, ein Exponent der Gnawa-Trance-Musik, spielt ihr bevorzugtes Instrument, die Guembri Laute, während andere traditionelle Instrumente, etwa die Gasba Flöte und die Zukra Sackpfeifen von Lassad Boughalmi von Bargou 08 beigesteuert werden.

 

Bis auf einen sind alle Songs traditionell und großteils in ihrer Originalform zu hören, bevor die stark auf Bass und Percussion ausgerichteten elektronischen Klänge, die Verzerrungen und Samples immer dominierender werden, die oft den Rhythmen und Texturen afrikanischer Schlaginstrumente folgen. Hier gibt es keine Zurückhaltung, denn grollende Basslinien treffen auf dem hektischen „layli“ auf überschwänglichen Gesang von Nassouli und zwei marokkanischen Backgroundsängern und auf Tejs „Alech Taaadini“ auf kreischende Sackpfeifen/Dudelsäcke und unermüdliche Percussion. Ich freue mich schon darauf, diese Musik live zu hören.

 

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