Tim Garland: Weather Walker (Edition)
Tim Garlands Musik ist einzigartig, denn sie besteht aus den drei Strängen Jazz, klassische Musik und Folk, die auf überraschende und sich ständig verändernde Weise miteinander verwoben werden. In diesem Fall sind ein Streichorchester, das aus bis zu 35 Musikern besteht, einige exzellente Jazz-Solisten, besonders Garland selbst, und traditionelle Songs aus dem Nordwesten Englands zu hören.
Die Musik ist eine Evokation des Lake District in den verschiedenen Jahreszeiten und mit seinen unterschiedlichen Stimmungen. Es gibt auch heute noch einen gewissen Widerstand gegen die Kombination von Streichern und Jazz, doch der Abwechslungsreichtum dieser 12 Stücke sollte dieses Vorurteil ausräumen: es ist das reinste Vergnügen, wenn der Bassist Yuri Goloubev zu einer himmlischen Begleitung von zwei Violinen soliert; man ist ergriffen, wenn der erdige Klang von Garlands Tenorsaxophon die eindringliche Melodie von „The Snows They Melt the Soonest“ vorträgt; und das kühn expansive Spiel der beiden Pianisten Jason Rebello und Pablo Held weiß zu beeindrucken.
Alles passt so perfekt zusammen, dass man nie erraten würde, dass die improvisierten Soli später zum zuvor aufgenommenen Ensemble hinzugefügt wurden. Garland weist darauf hin, dass viele Leute heutzutage durch Filmsoundtracks erstmals mit Orchestermusik in Kontakt kommen, weshalb er hofft, dass seine Musik die Phantasie der Hörer beflügeln wird. Seine Klanglandschaften präsentieren uns auf jeden Fall Atmosphären und Bilder, die subtiler sind als jeder Film.
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