Eine Zwergen-Zauberin (gnome Warlock) kann nicht unbegrenzt Prügel einstecken und nicht alles Übel der Welt ertragen, und meine Geduld ist auch längst überstrapaziert. Seit kurzem ist World of Warcrafts Battle for Azeroth Erweiterung spielbar, und die Horde muss für ihre schlimmen Verfehlungen büßen. Aber zuerst muss ich für ein kleines Mädchen Muscheln finden, einige Schätze suchen und andere Dinge erledigen. Aber danach – KRIEG.
Es ist nicht so, dass irgendjemand ernsthaft erwartet hätte, eine World of Warcraft Erweiterung würde die zwei verfeindeten Fraktionen sofort in Echtzeit-Schlachten aufeinander hetzen. Das bleibt den alten simplen Warcraft Spielen und StarCraft II Mods vorbehalten. Ehe wir uns all den kriegerischen Ereignissen in Battle for Azeroth zuwenden können, müssen wir ein mächtiges Artefakt namens Heart of Azeroth in unseren Besitz bringen, das ohne jeden Zweifel in der nächsten Erweiterung völlig nutzlos sein wird. Wie die Quest, dieses Herz zu erringen abläuft, zeigt Royal Phalanx Gaming:
Das Heart of Azeroth ist ein Ding, das einem unter anderem die Möglichkeit gibt, einen coolen Screenshot des eigenen Charakters mitten in einer filmischen Szene zu machen. Mein Gnome Warlock hat noch nie so schelmisch stark ausgesehen.
Das Herz erlaubt den Spieler auch, Artefakt-Macht (artifact power) zu sammeln, wie man es auch während der Legion Erweiterung für die eigenen Artefakt-Waffen tat (die jetzt völlig nutzlos sind). Indem sie das Heart of Azeroth mit Macht/Stärke „füttern“, schalten die Spieler besondere Fähigkeiten frei, die auf ausgewählte mächtige Rüstungsstücke angewandt werden können. Das ist eine ganz nette Mechanik, die noch um einiges erfreulicher wäre, hätte Blizzard nicht die Angewohnheit, gelungene Mechaniken zu verwerfen, wann immer neuere implementiert werden.
Ich werde davon besessen sein, bis ich nie mehr daran denke.
Da wir nun das Heart of Azeroth in unseren Besitz gebracht haben, ist die Zeit für Krieg gekommen!
Nun ja, es ist fast Zeit für den Krieg. Zunächst müssen wir einen Zwischenstopp einlegen.. Kul Tiras, der menschliche Inselstaat, der über die größte Kriegsmarine des Planeten verfügt, war in den letzten Jahren kaum in die globalen Ereignisse involviert. Unsere erste Aufgabe in der Zeit des Krieges besteht darin, dies zu ändern. Dazu sind viele Quests erforderlich. Und zwar in immerhin drei Gebieten. Also sehr, sehr viele Quests.
Battle of Azeroth folgt einem Muster, das jenem von Legion ähnelt und allen Liebhabern von Quests ein paar Handlungsstränge zur Auswahl gibt. Einer dreht sich darum, die Herrscherin von Kul Tiras dazu zu bringen, die Alliance nicht mehr zu hassen, was keine leichte Aufgabe ist, wenn man bedenkt, dass eine der größten Heldinnen der Alliance ihre „traitorous” (treulose) Tochter Jaina Proudmore ist. Die legendäre Flotte von Kul Tiras wird vermisst, weshalb es sich sicher lohnt, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit, aber ich fand den Gedanken, dass meine winzige Zwergin den Aufenthaltsort einer vermissten Flotte herausfindet, was einem ganzen Inselstaat nicht gelangt, so amüsant, dass ich mich sofort auf die Suche nach den Schiffen machte.
Es ist eine Karte!
Bis jetzt ist Battle for Azeroth genau so, wie ich erwartete. Ich reise an neue Orte. Ich mache Pausen, um malerische Screenshots zu machen. Ich übernehme drei Quests, die mich zu drei weiteren führen, die wiederum zu drei führen... Der bisherige Verlauf der Erweiterung ist alles andere als neu und überraschend.
So hübsch.
Es gibt Ablenkungen, vertraut, aber doch willkommen. Die herumwandernden Bosskreaturen und verborgenen Schätze von Warlords of Draenor und Legion kehren zurück und machen es um einiges schwieriger, diesen gelben Quest-Pfeilen zu folgen. Es ist immer nett, ein wenig vom ausgetretenen Pfad abzuweichen, sich mit irgendwelchen Spielern zu treffen und gemeinsam eine mächtige wandernde Kreatur zu eliminieren.
Keine wandernde mächtige Kreatur.
Aber wo ist der Krieg? So sehr ich malerische Landschaften und Ausblicke liebe und so sehr es mich freut, mit seltsamen neuen Kreaturen zu spielen, die Ereignisse, die zum Battle for Azeroth hinführten, brachten mein Blut zum Kochen, weshalb ich begierig darauf bin, einige Angehörige der Horde abzuschlachten.Da die beiden Fraktionen auf ihren eigenen Inselnationen aufleveln, stoße ich nicht zufällig auf Hordies, und die Vorstellung, Jagd auf sie zu machen, während ich all diesen Questmarkern folgen soll, erscheint kontraproduktiv. Ich glaube ich, werde einfach Quests erledigen, bis ich endlich „some war to craft“ finde.
Das sieht gleich viel besser aus. FÜR DIE ALLIANCE!
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