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Mt Joy: Mt Joy (Albumkritik)

 

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Mt Joy: Mt Joy (Dualtone)

 

 

Wenn ich Ihnen sage, dass das allererste Wort, das auf dem Debütalbum der aufstrebenden Band Mt Joy aus Philadelphia gesunden wird, “Mary-Anne” ist, werden Sie vielleicht befürchten, dass wir bereits die Springsteen Interstate verlassen haben, und zwar über die falsche, mit “landfill Americana” beschilderte Abfahrt. Doch trotz der langen Fahrten, der Dämme, der Frauen mit altmodischen Namen und des Followill-artigen kehligen Jaulens auf diesem Album ist das Frustrierendste an dieser jungen Band, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass sie ihr Potenzial nicht einmal ansatzweise ausschöpft. Die leicht verzerrten Riffs von „I’m Your Wreck“, die eine ideale Begleitung für lange Autofahrten sind, und die gut gemeinte anti-rassistische Hymne „Sheep“, die an Creedence Clearwater Revival erinnert, sind fast schmerzhaft generisch, aber „Julia“ zeugt von einer Neigung zu My Morning Jacket-artiger sonniger Lebensfreude, die viel besser zu ihnen (und vor allem Matt Quinns Stimme, die sich im Falsett als pur und lieblich entpuppt) passt. Auch „Bigfoot“ hätte etwas Interessantes werden können, hätten sie die gespenstischen Hall-Effekte noch stärker eingesetzt und dafür die yeti-zentrische Sehnsucht zurückgenommen und versucht, weniger Rücksicht auf jenes Publikum zu nehmen, dass gerne im Rhythmus auf das Armaturenbrett klopft. Dennoch ist es schwer, sich dem Reiz eines Songs wie „Astrovan“ - diese Single bescherte ihnen den Durchbruch - zu entziehen, der mit seiner Indie-“Rootsiness“ und einer Joan Obourne würdigen Träumereien über einen “doobie-smoking Jesus” überzeugt. All das ist herzensgut und liebenswert und zweifellos gut gemacht, aber diese Berg-Musiker könnten sich und sollten risikofreudiger und eine Spur individueller sein.

 

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