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SANS: Kulku (Albumkritik)

 

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SANS: Kulku (Cloud Valley)

 

 

Dieses Album beginnt sanft und ausgefallen mit A-Cappella-Geang der finnischen Sängerin Sanna Kurki-Suonio, die von ihrer Tochter Erika Hammarberg und der Bass-Stimme von Ian Blake begleitet wird. Dann machen sich die Zithern bemerkbar, wobei Andrew Cronshaws elektrisch verstärktes 74-Saiten-Instrument nicht nur für hell tönende Begleitung, sondern auch für pulsierende rhythmische Effekte sorgt, während die finnische Kantele, eine Kastenzither ohne Griffbrett, die von Kurki-Suonio und Hammarberg gespielt wird, wunderbare Kontraste liefert. Und dann kommt der klagende Klang von Tigran Aleksanyans Duduk dazu, bei der es sich um ein oboenartiges Instrument handelt, das traditionell von den Schafhirten in Armenien gespielt wird. Die Melodie ist schottisch-gälisch, der Text ist auf Finnisch und das Resultat ist eine faszinierende, unerwartete Mischung von europäischen und mittelöstlichen Musikstilen.

 

All das hat SANS in Europa Kultstatus eingebracht und dafür gesorgt, dass dieses neue Album gleich nach seiner Veröffentlichung in mehreren Ländern den Sprung an die Spitze der World-Music-Charts schaffte. Die Musiker wurden ursprünglich von Cronshaw vor sieben Jahren zusammengebracht, um auf seinem Album The Unbroken Surface of Snow zu spielen und nahmen in der Folge ein Konzert live auf, das ihr ruhiges, aber intensives improvisiertes Spiel eindrucksvoll demonstrierte. Kulku, das erste Studioalbum von SANS, zeugt von einer anderen Herangehensweise, denn nun dominiert der Gesang auf oft ziemlich traurigen Songs, die von dem grüblerischen „Tuuditelle Tuuli“, auf dem die Duduk mit Blakes Klarinetten- und Saxophonspiel gepaart wird, bis hin zum Harmoniegesang auf dem ergreifenden „Kazvatti“, einem Klagelied für eine Braut, die wieder ihren Willen mit einem Alkoholiker verheiratet wurde, das von einer sehr sanft klingenden, fast läutenden Zither begleitet wird. Es finden sich hier weniger Instrumentalnummern als erwartet, aber die beiden, die geboten werden, zeigen, wie gekonnt die Musiker aufeinander eingehen; eine ist das atmosphärische „The Edge of Autumn“, in dem eine bewegende Duduk-Melodie von einer Woge von Zithern getragen wird. Ein subtiles, erstklassiges Album.

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