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Laura Jane Grace and the Devouring Mothers: Bought to Rot (Albumkritik)

 

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Laura Jane Grace and the Devouring Mothers: Bought to Rot (Bloodshot)

 

 

Bought to Rot ist wie ein Mixtape gestaltet – frecher Britpop findet sich hier Seite an Seite mit Lagerfeuer-Sarkasmus und Goth-Surf-Klängen – und zwangloser als Laura Jane Graces Alben mit Against Me!, der seit vielen Jahren aktiven Punkband aus Florida, deren Aushängeschild sie (zuvor noch er) seit 20 Jahren ist. Die neuen Songs schrieb Sie zusammen mit Schlagzeuger Atom Willard und Bassist Mark Jacob Hudson, als sie gemeinsam auf Tournee waren, weshalb sie unmittelbarer geworden sind als gewohnt. Dieses leichtere Werk könnte für all jene, die ihr schwereres Material abschreckt, der willkommene Einstieg in die Klangwelt dieser eigenwilligen Künstlerin sein.


Grace versteht es sehr gekonnt, die abgestumpfte Außenseiterin zu verkörpern, die sich insgeheim nach engeren Beziehungen sehnt: ihr wilder Sprechgesang auf „Amsterdam Hotel Room“ wird rascher, während Sie davon spricht/singt, dass sie in Ruhe gelassen werden will, aber heimlich „versucht, die Art von Energie zu offenbaren“ (“trying to manifest that kind of energy”), die ihren Geliebten an sie bindet. Sobald die Liebe Wurzeln geschlagen hat, ist sie eine Salbe gegen den Kollaps der Gesellschaft: “I’m on top of the world at the end of the world with you”, singt sie auf „Apocalypse Now (& Later)“, wobei sie Nihilismus und Zärtlichkeit zu einem einnehmend eingängigen romantischen Song verknüpft.


Es findet sich hier aber auch pure Zerstörung – die nutzlose Energie von „Manic Depression“ bricht zusammen und geht in ein Gitarrensolo über, das im Fallenlassen der Fassade zu schwelgen scheint -, aber auch wonnige Teenager-Gefühle („Born in Black“, „The Airplane Song“). Diese Qualitäten verbinden sich in „I Hate Chicago“, einer Tirade gegen die Pizza, die schlechten Manieren, Festivals und Flughäfen der Stadt, was, wie sie letztlich eingesteht, “is actually just another divorce song / Maybe it’s not all of Cook County’s fault.” Sie ist bescheiden, emotional schneidend und in der Lage, in zynischen Seelen die Leidenschaft von Teenagern zu entfachen. Es gibt nur wenige wie sie.

 

 

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