Payday 2 wurde bekanntlich 2013 veröffentlicht, aber es gibt immer noch Leute, die dieses Spiel spielen – und einige von ihnen haben nun, nachdem sie wochenlang esoterischen Hinweisen folgten, etwas entdeckt, was wie sein geheimes Ende aussieht. Es handelt sich damit um den erfolgreichen Abschluss einer Herausforderung, die begann, ehe das Spiel offiziell veröffentlicht wurde. Möglich wurde dies durch ein neues Update für das Spiel.
Um das Rätsel zu lösen, verknüpften Spieler unechte CNN-Berichte und erfundene Geschichte. Der Weg zum Freischalten des geheimen Endes zeigt, dass es in Payday 2 nicht einfach nur darum ging, Banken auszurauben. Obwohl das geheime Ende erst nach dem aktuellsten Update verfügbar wurde, mussten zahlreiche Spieler zusammenarbeiten und ihr kollektives Wissen über die Handlung und das sich ständig entwickelnde und verändernde Universum des Spiels kombinieren.
Es ist unmöglich, ohne Spoiler mehr über die Entdeckung zu sagen, weshalb Sie sich bitte als gewarnt betrachten – ab hier folgen Spoiler.
SPOILER-WARNUNG!
Das Ganze war eine extrem komplizierte Angelegenheit, wie Rock, Paper, Shotgun berichtet. Ein Spieler namens GeneralMcBadass lud das geheime Ende des Spiels am vergangenen Wochenende hoch und ließ einige Tage später ein Video folgen, in dem genau erklärt wird, wie Spieler das geheime Ende aktivieren können. Das Video ist zwar nur ungefähr 14 Minuten lang, aber es mit so vielen winzigen Details und Informationen vollgepackt, dass selbst den erfahrensten Jägern nach Videospielgeheimnissen schwindelig wird.
Kurz gesagt, es gibt in der neuen White House Heist Mission eine Wand, die die Spieler sprengen können, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wenn man die wand sprengt, gelangt man in eine unterirdische Passage, in der man von Wellen von Dämonen attackiert wird, während man versucht, die Tresortür (vault door) zu öffnen. Wenn das gelingt, erhält man Zugang zu einer großen unterirdischen Höhle mit einem riesigen mysteriösen Artefakt in der Mitte, das nur aktiviert werden kann, indem man Goldbarren auf bestimmte Stellen am Boden legt. Sobald das geschafft ist, wird der Bildschirm zunächst weiß und dann läuft ein Live-Action-Ende ab.
Es wäre ein Doktortitel in Payday 2-ologie erforderlich, um die Bedeutung all dessen, was in diesem Ende zu sehen und zu hören und was der geschriebene Epilog vermittelt, angemessen zu erklären. Deshalb hier nur eine kurze Zusammenfassung: Den Protagonisten Dallas, Wolf, Chains und Houston gelingt der erstaunlichste Raubzug der Menschheitsgeschichte. Sie stehlen nicht nur einfach Begnadigungen durch den Präsidenten (Presidential pardons), wie es die neueste Mission des Spiels verlangt, sondern das Land selbst, metaphorisch gesprochen, und zwar mit Hilfe des magischen Artefakts, das in bester Filmtradition unter dem Weißen Haus verborgen ist. Dieses Objekt ermöglicht einem schwerkranken, sterbenden Bain, dem Missionsführer des Teams, mit dem Präsidenten (er wird im Live-Action-Ende von John de Lancie gespielt, der vor allem als Q in Star Trek: The Next Generation bekannt ist) den Körper zu tauschen.
Doch noch wilder ist, was die Spieler alles auf sich nehmen mussten, um dieses „wahre“ Ende zu erleben, und wie lange sie darauf hinarbeiteten. Alles begann rein technisch mit dem Guide of Bain, einer PDF-Datei, die mit der Career Criminal Edition des Spiels veröffentlicht wurde. Diese Datei machte die Spieler mit den Charakteren und den Grundlagen des Gameplay bekannt. Zugleich war sie aber auch ein fiktives Werk, das die Leute in ein tieferes erzählerisches Netz hineinzog, das von den Schöpfern des Spiels gewoben wurde, denn es wurde darin ein besonderes Artefakt erwähnt und Hinweise darauf gegeben, wo es zu finden es, ist während es im Laufe der Geschichte immer wieder den Besitzer wechselte. Es war so etwas wie ein Alternate-Reality Spiel, ein ARG.
In den letzten Wochen ging es bei diesem ARG drunter und drüber, weil Overkill Software, das Studio hinter Payday 2, anfing, mysteriöse YouTube-Videos und neue Storyinhalte zu veröffentlichen, darunter in der vergangenen Woche ein Update, das den White House Heist zum Spiel hinzufügte. Indem die Fans alle veröffentlichten Heists, Comics, unechten FBI-Websites und was es sonst noch für das Spiel gibt, durchgingen, gelang es ihnen, alle Informationen zu finden, die erforderlich waren, um sich Zugang zum Artefakt verschaffen zu können.
Dazu zählte ein Schlüssel, um auf einem Gerät, das aus verschiedenen zufälligen Collectibles zusammengesetzt werden musste, die über mehrere Missionen verstreut sind, Runen entziffern zu können. Die resultierenden Botschaften waren für jeden Spieler anders und listeten auf, welche 20 der 50 Steam Achievements des Spiels sie erledigt haben mussten, um die geheime Wand im Weißen Haus sprengen zu können, hinter dem das geheime Ende versteckt ist. Wenn nicht alle vier Spieler in der Heist Crew ihre erforderlichen Steam Achievements erledigt haben, passiert nichts. Sie können sich einen genaueren Überblick über das Ganze verschaffen, indem Sie die Wikiseite von Payday 2 lesen, die diesem ARG gewidmet ist.
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