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Afro Celt Sound System: Flight (Albumkritik)

 

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Afro Celt Sound System: Flight (ECC)

 

 

Während eines Aufenthalts im Senegal im Jahre 1991 kam der in London geborene Produzent und Gitarrist Simon Emmerson zur Überzeugung, dass die Volksmusiktraditionen Westafrikas und Europas miteinander verknüpft seien. Seit 1995 ist sein Afro Celt Sound System eine sich personell und auch sonst immer wieder verändernde Gruppe, die aber an Emmersons utopischem Konzept von Griot-Druiden-Fusion festhält. Auf diesem achten und bisher vollkommensten Album werden die elektronischen Klänge früherer Inkarnationen zurückgefahren und durch eine organischere Herangehensweise ersetzt, die das Hochgefühl der Liveshows wesentlich besser einfängt. Viele der Tracks galoppieren auf Afro-House-Rhythmen dahin, die mit Johnny Kalsis Dhol Trommeln angereichert werden, während Stimmen und Instrumente mühelos und mitunter aufschreckend zwischen afrikanischem Gospel und keltischen Balladen, klimpernder Kora und eindringlichen Uilleann Pipes (irischer Dudelsack) hin und her wechseln.

 

Doch die besten Momente von Flight sind oft die zurückhaltendsten. Migration, das zentrale Thema des Albums, findet auf dem ergreifenden „Night Crossing“ Auflösung, während der Eröffnungssong „Lament for MacLean“ eine aufrüttelnde A-cappella-Darbietung von Griogair Labhruidh ist, natürlich auf Gälisch. Es findet sich hier auch eine Version von „Sanctus“ , der afrikanischen Messe, die in Lindsay Andersons Film If… zu hören ist, ) vorgetragen vom Amani Chor, wobei der würdige Anfang in pochendes Feiern übergeht. Mit einer Spieldauer von 75 Minuten ist Flight ein langes Werk, aber dank des Temperaments, der Spielfreude und des Einfallsreichtums der Beteiligten kommt nie Langeweile auf. Ein Album, das selbst an trübsten Tagen für beschwingte Stimmung sorgt.

 

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