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Jacob Collier: Djesse Vol 1 (Albumkritik)

 

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Jacob Collier: Djesse Vol 1 (Hajanga/Decca/Geffen)

 

 

Im Pop gibt es wenige Aufstiege zum Star, die unerwarteter und steiler sind als jener von Jacob Collier, dem Wunderkind aus Nordlondon, das nach erfolgreichen YouTube Videos von der Legende Quincy Jones unter die Fittiche genommen wurde, zwei Grammys gewann und mittlerweile weltweit gefeiert wird. Vor zwei Jahren kündigte In My Room ein ambitioniertes Talent an, das mit der Geschichte von Jazz und Pop mehr als vertraut ist. Djesse geht weiter, denn es handelt sich dabei um vier Alben, die allesamt 2018 geschrieben wurden; Volumes sollen im kommenden Jahr folgen. Uns wird “a grand tour through space and time” versprochen, aber Volume 1 ist eher eine Reise durch Jacobs Plattensammlung. Zu den einflussreichen Gästen zählen die Harmoniegesang-Gruppen Take 6 und Voces8, der Gnawa Schlagzeuger Hamid El Kasri, Laura Mvula und ein übergewichtiges Metropole Orkest.

 

Wie vorherzusehen war, wird Djesse seine eigene Großartigkeit zumindest streckenweise zum Verhängnis. Die Heraufbeschwörung der Morgendämmerung, mit der das Album beginnt, ist nur formloser A-cappella-Gesang mit einer Dauer von immerhin sechs Minuten. Die weiteren Songs leiden unter überladenen Arrangements und abrupten Rhythmuswechseln. Colliers Stimme ist agil und melodisch, aber wenig eindrucksvoll – er zieht es vor, sich in Harmoniegesang zu verbergen - , während eine unterhaltsam flotte Coverversion des Police Hits „Every Little Thing She Does Is Magic“ unterstreicht, dass er selbst bis jetzt noch keinen wirklichen Ohrwurm geschrieben hat. Bis jetzt macht sich Colliers unzweifelhafte Magie nur sehr unregelmäßig bemerkbar.

 

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