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The 1975: A Brief Inquiry Into Online Relationships (Albumkritik)

 

1975 band 01

 

The 1975: A Brief Inquiry Into Online Relationships (Dirty Hit)

 

 

Was die Kennzeichen einer Generation anbelangt, ist wohl kaum eines elektrifizierter als Auto-Tune. Der Gesangseffekt ist über Passagen dieses bedeutenden dritten Albums von The 1975 gelegt und steckt Sänger Matt Healy in eine Art unpersönlichen, tränengetränkten Fatsuit. Es ist am besten, Auto-Tune als einfach nur ein weiteres Zeichen der bewussten und ein bisschen verlegenen Hyper-Modernität dieser Band zu akzeptieren, bei der Genre geopfert und unsere wechselseitige Abhängigkeit von denen kritisch betrachtet wird, die dafür verantwortlich sind. Healy überlässt sogar einmal Siri das Mikrophon, und zwar für einen Song über die emotionale Tollkühnheit der Millenials, aber rasch singt er wieder selbst und erfreut und mit Tropical Pop über Untreue („TooTimeTooTimeTooTime“) und digitalem Jazz-Pop über schmutzige Löffel („Sincerity Is Scary“).

 

Schlussfolgerung? Modernität hat uns enttäuscht, das Internet ist eine Schlangengrube und Opiate sind gefährlich - das zweite zeitgemäße Thema eines Albums, dem es gelingt, die klischeehaftesten Stoffe zu wohlüberlegtem Mainstream-Pop zu verarbeiten. Insgesamt ist es nicht so vergnüglich wie ihr letztes Werk, aber die Melodien sorgen für angenehme Unterhaltung, etwa in Form des Belinda Carlisle Outtake „It’s Not Living (If It’s Not With You)“. Diese Schlussfolgerungen scheinen ernsthaften Überlegungen entsprungen und nicht bloß Hashtags zu sein.

 

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