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Lorelle Meets the Obsolete: De Facto (Albumkritik)


lorelle and the obsolete


Lorelle Meets the Obsolete: De Facto (Sonic Cathedral)



Eine bestechende Mischung aus Shoegaze-Texturen und düstereren Psychedelic-Elementen hat Lorena Quintanilla (Lorelle) und Alberto González (the Obsolete) weit über die Grenzen ihrer Heimat Mexiko hinaus bekannt gemacht und ihnen berühmte Fans wie Robert Smith und Henry Rollins eingebracht. Ihr fünftes Album – das dritte, das international veröffentlicht wird – ist weniger direkt und eingängig als das 2014 erschienene Chambers und das 2016 herausgebrachte Balance, was nicht zuletzt daran liegt, dass auf diesen beiden Vorgängern auch englische Texte zu hören waren, während Quintanilla diesmal ausschließlich auf Spanisch singt, was zumindest zum Teil eine Reaktion auf die Spannungen an der Grenze USA-Mexiko ist. Vor allem „Ana“, der schrille erste Song des Albums, wirkt wie einer der aggressiveren Momente auf Lows Double Negative.

Ihr Gespür für Melodien macht sich auf dem wunderschönen „Líneas En Hojas“ deutlicher bemerkbar, wo Quintanillas rauchige Stimme über José Orozcos unwiderstehlichem Synthesizer-Dröhnen schwebt. Die meisten Songs sind um die drei Minuten lang, aber die beiden Highlights sind Tracks, auf denen sie sich von den Grooves länger treiben lassen. „Unificado“ ist ein wirbelnder und hypnotischer Gitarren-Lärm-Kracher im Stil von Spacemen 3 oder Loop; „La Maga“, mit dem das Album endet, ist weniger apokalyptisch, aber deshalb umso ergreifender.




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