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Theon Cross: Fyah (Albumkritik)


Theon Cross jazz tubist


Theon Cross: Fyah (Gearbox)



Obwohl sie über die Würde aneinander reibender tektonischer Platten verfügt, ist die Tuba normalerweise kein Lead-Instrument. Doch Fyah ist das Debütsoloalbum des Tuba-Virtuosen Theon Cross. Der Tubist von Sons of Kemet wechselt gekonnt zwischen Rhythmus und Lead, und wenn er nicht der Star einer Nummer ist, kreisen Ensemble-Spieler um die Anziehungskraft von Cross’ Rumpel-Ton. Zahlreiche Instrumentalstimmen auf Fyah sind vertraut, denn hier sind karibisch angehauchte Sounds aus Südlondon wie Calypso und Drum’n’Bass als deutliche Einflüsse erkennbar. Die Tenorsaxophonistin Nubya Garcia, ebenfalls ein „hot-horn“ der Londoner Szene, und der gefragte Schlagzeuger Moses Boyd haben reichlich Zeit und Raum, um ihre Talente unter Beweis zu stellen; lobend zu erwähnen sind auch der Gitarrist Artie Zaitz und der Saxophonist Wayne Francis, bekannt von den Steam Down Improvisationsabenden.

Wie es bei Kemet der Fall ist, bietet auch hier die Titelliste eine Geschichtslektion. „Candace of Meroe“, das Highlight des Albums – ein lebhaftes Highlife-Workout, das zum Tanzen herausfordert -, ist nach den antiken Königinnen der äthiopisch/sudanesischen Region benannt. Man hat Schwierigkeiten, zu begreifen, dass viele dieser Klänge aus einer Tuba kommen (via Wah-Wah-Effekt). Auf „The Offerings“ und „Radiation“, Cross’ umherschweifender Ton so tief, dass er regelrecht unflätig klingt. Man kann nur hoffen, dass seine Lippen und seine Lunge versichert sind.



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