Branford Marsalis Quartet: The Secret Between the Shadow and the Soul (Okeh)
Es gibt nicht vieles auf dem Gebiet der Musik, was Branford Marsalis noch nicht gemacht hat. Er hat Saxophon-Konzerte mit Sinfonieorchestern aufgeführt, war Leader der Band der beliebtesten Spätabend-TV-Show der USA, ging mit Sting auf Tournee und spielte Alben mit so unterschiedlichen Künstlern wie Harry Connick Jr und The Grateful Dead ein. Doch am Wichtigsten war ihm in den vergangenen mehr als 30 Jahren immer sein Quartett, das sozusagen die Sonne ist, um die sein übriges Schaffen kreist. Für ihn ist das klassische Jazzformat von Saxophon, Klavier, Bass und Schlagzeug eine endlose Quelle der Inspiration und im Laufe der Jahre hat das Quartett so etwas wie einen gemeinsamen musikalischen Verstand entwickelt. “I couldn’t create this music with people I didn’t know”, sagt Marsalis.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass nur eine der sieben hier versammelten Nummern von ihm komponiert wurde, ein Stück, das sich von ruhiger Kontemplation zu wilder Animation und wieder zurück entwickelt. Bassist Eric Revis und Pianist Joey Calderazzo steuern je zwei Stücke bei, die übrigen beiden stammen von Andrew Hill und Keith Jarrett. All diese Tracks verfügen über so etwas Familienähnlichkeit. Die Form ist zwar ziemlich frei, doch jede Instrumentalstimme ist klar definiert und zielgerichtet. Marsalis und Calderazzo spielen mit außergewöhnlicher Feinfühligkeit zusammen und die zur Schau gestellte Technik aller vier Musiker ist schlicht atemberaubend.
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