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Dido: Still On My Mind (Albumkritik)


Dido singer


Dido: Still On My Mind (BMG)



Es ist sehr wahrscheinlich, dass es an mir und meinem persönlichen Geschmack liegt. Didos Stimme hat nichts besonders Hassenswertes an sich. Es ist nur so, dass ich überhaupt keine emotionale Verbundenheit mit ihr spüre. Falls Sie hingegen ihre aggressive Schüchternheit mögen, haben Sie Glück. Es wird hier reichlich davon geboten, gleichmäßig und ohne herausragende Eigenschaften, wie ein wirklich guter Straßenbelag: auf Hochglanz polierter Pop, aufgenommen auf dem Sofa, eine Tasse mit schwachem Tee in Reichweite. Es gibt vermutlich schlechtere Songs. Die sanft bewegende Ballade „Some Kind of Love“ wäre charmant, stammte sie zum Beispiel von Saint Etienne, doch in Didos unterkühltem Griff wirkt sie wie eine bloße Performance, unbeeinflusst von jedem Gefühl. Popmusik sollte so etwas wie gestohlene Seiten aus einem phantasierten Tagebuch sein; dies ist jemand, der sich an ein Gedicht über eine Hecke erinnert, dass sie vor vielen Jahren schrieb.

Wenigstens leistete Didos Bruder – Faithless Mastermind Rollo Armstrong – als Co-Produzent solide Arbeit. „Take You Home“s höflicher, Shuffle-Beat könnte Track sechs auf der zweiten Seite einer „chilled house“ Kompilation aus den 90ern sein. Doch selbst Rollos genialste Einfälle können die trägen Beiträge seiner Schwester nicht einmal ansatzweise kompensieren. Die enervierend langweilige Enthüllung namens „Chances“ beginnt mit der Zeile “All I did today was wake up and watch TV” und wird danach nicht besser. Langweiliger und sinnloser als der Brexit.



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