Fünfundzwanzig Jahre nachdem Andre Williams, auch bekannt als Shy FX, den sehr oft gesampelten wegweisenden Jungle Track „Original Nuttah“ veröffentlichte, ist er der Meinung, dass das lange und sehnlich erwartete Raggamuffin SoundTape ihn endlich als Künstler repräsentiert. Das Album zeigt ihn als Mann mit vielen Stimmungen und Freunden und wartet mit zahlreichen musikalischen Gästen, manche sehr bekannt, andere unbekannt, sowie verschiedenen Stilen auf, von Jungle über Dancehall bis hin zu R&B und Soul. Auf „Call Me“, dem ersten Song dieses neuen Werks, der wunderbar aufgewühlten Soul im Stil von Marvin Gaye mit Drum’n’Bass kombiniert, ist Maverick Sabre zu hören. „Carnival Culture“ mit seinen fröhlich tönenden Bläsern wird seinem Titel mehr als gerecht, während „Raggamuffin“ mit seinem Dancehall-Einschlag etwas düsterer ist (“show disrespect then you die”).
Die generelle Stimmung ist jedoch eine Absage an den „gangsta lifestyle“. „Bye Bye Bye“ features den jamaikanischen Reggae-Star Chronixx , der selbstbewusst kundtut: “She thinks she’s Bonnie and I’m Clyde / But I don’t want any bad vibes, so bye bye bye.” Das unglaublich eingängige „Balaclava“ (“Can’t see me face! Balaclava”) könnte die Ragga-Version von Sleaford Mods sein. Der klang einer stark mit Auto-Tune bearbeiteten Cara Delevingne auf einem Track mit dem Titel „Rudeboy Lovesong“ mag für Stirnrunzeln sorgen, aber es handelt sich um einen lieblichen, ziemlich langsamen Song mit interessanten Percussion-Elementen, der auf „Sweetie Irie“s trauriger Klage “No one knows what we bin through” aufbaut. Insgesamt ist dies vielleicht eher Mixtape als Album, aber „Roll the Dice“, eine Zusammenarbeit mit Lily Allen und Stamina MC ist ein richtiger Drum’n’Bass-Kracher und es gibt keine langweiligen Momente.
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