Das Neueste

Pink: Hurts 2B Human (Albumkritik)


Pink singer


Pink: Hurts 2B Human (RCA)



Pink hat ihre Karriere begründet, indem sie den Soundtrack zu den Schwierigkeiten und Schmerzen des Erwachsenwerdens einer Generation lieferte. Im Video für die 2001 erschienene Single „Don’t Let Me Get Me“, mit der sie den Durchbruch schaffte, war sie die tätowierte Außenseiterin mit rosarotem Haar in den Umkleideräumen der High School, womit sie sich als rebellisches Gegenstück zu Britney Spears positionierte. Mit all ihren Veröffentlichungen bis hin zum 2017 veröffentlichten herzzerreißenden Beautiful Trauma hat sie es zu ihrem Trademark gemacht, hymnische Popsongs über Themen – etwa Scheidung, Depression oder Drogen – zu kreieren, die man gemeinhin nicht mit erhebenden Refrains assoziiert.

Auf Hurts 2B Human ändert sich daran kaum etwas. Mit dem mit Blechbläsern aufgefetteten, stampfenden ersten Track „Hustle“ und der EDM-Urgewalt „Can We Pretend“ werden den Hörern Underdog-Ich-gegen-die-Welt-Hymnen geboten, wie sie kaum jemand besser macht als Pink. Doch die bewegendsten Momente des Albums sind seine sanftesten. Die erste Single „Walk Me Home“ und das abgespeckte „90 Days“ erfreuen mit Schnörkeln digitalisierter Gesangsproduktion, was in einem Katalog von Pop-Rock eine durchaus frische Note ist. Außerdem ist jede Ballade, die Pink ermöglicht, ihre stimmlichen Qualitäten zu demonstrieren, ein herausragender Moment: auf dem Titeltrack (mit Gaststar Khalid) ist sie auffallend rau und gefühlvoll, während sie auf „The Last Song of Your Life“, dem melancholischen letzten Track des Albums, wunderschön in ihrem höchsten Stimmbereich singt.

In „The Last Song...“ und dem leidenschaftlichen „Circle Game“ thematisiert Pink Liebe und Verlust und sinniert darüber, was es bedeutet erwachsen und zur elterlichen Figur zu werden, zu der sie früher aufblickte. Paradoxerweise lassen diese Songs, die sich mit Wachsen und Reiferwerden befassen, wenig von künstlerischem Wachsen erkennen. Hurts 2B Human ist ein ordentliches Pink Album, aber es ist zu vertraut, um wirklich begeistern zu können. Auch Beständigkeit kann schön sein, aber doch nicht so schön wie ständige Weiterentwicklung. Die Pink, die davon singt, nicht erwachsen werden zu wollen, erscheint wie dieselbe Pink, die anno 2001 vor dem Spiegel schrie und sich gegen Archetypen zur Wehr setzte.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.