Wäre Aldous Harding nach nur zwei hypnotischen Alben, die sich im Grenzbereich des Folk bewegen,von der Bildfläche verschwunden, müsste man sie dennoch zu den wahren Originalen dieser Generation zählen.
Bekanntheit und damit verbundene größere Budgets haben dieser Neuseeländerin die Möglichkeit gegeben, auf einen großzügigeren Bandsound umzusatteln und ihr Material von John Parish, der auch schon Party, ihre Tour de Force aus dem Jahre 2015 betreute, fast schon luxuriös produzieren zu lassen. Hardings rhythmische Neigungen gehen in jüngerer Zeit mehr in Richtung Spanien; nun fügt sie auch noch einen walisischen Tonfall zu ihrer Menagerie von Stimmen hinzu. Während sie einst an eine die Songs von Will Oldham singende Kate Bush erinnerte – eine dramatische Stilistin, die dem spektralen Folk frönt – tanzt sie nun den Shimmy.
Viele der Tracks von Designer sind fesselnd– „The Barrel“ mit seiner schleierhaften Lyrik (“show the ferret to the egg”), das ebenso gnomische „Fixture Pixture“ mit seiner Air Basslinie. Das Highlight es Albums ist aber „Zoo Eyes“, auf dem sie fragt: “What am I doing in Dubai?” Auch dieses Werk belohnt, wie bereits das vorherige, intensive Beschäftigung mit den einzelnen Nummern, denn Hardings Pausen und die Beiträge der sie begleitenden Musiker sind oft ebenso bedeutsam wie die Melodien. Das Resultat ist ein Werk von dehnbarer Schönheit, so sicher wie Physik, aber unmöglich genau festzumachen.
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